Busse kommen und gehen, der Ärger bleibt

Das Problem ist alt und im Rathaus bekannt, aber eine Lösung lässt weiter auf sich warten. Die Bewohner der Franz-Ludwig-Straße klagen weiterhin über eine Armada von Touristenbussen und Falschparkern.

 Nach Meinung von Anwohnern der Auslöser von Verkehrsproblemen in der Franz-Ludwig-Straße: Touristenbusse. TV-Foto: Roland Morgen

Nach Meinung von Anwohnern der Auslöser von Verkehrsproblemen in der Franz-Ludwig-Straße: Touristenbusse. TV-Foto: Roland Morgen

Trier. Die Werktags-Zeit zwischen 17 und 18 Uhr hassen die Bewohner der Franz-Ludwig-Straße am meisten. "Von Pallien bis zu meiner Haustür brauche ich dann mit dem Auto mindestens 45 Minuten", klagt einer. Ein Nachbar hat ein ganz anderes Problem: "In dieser Zeit kann ich es mir abschminken, schnell aus unserer Straße herauszukommen. Es ist ja dann ohnehin alles vollgestopft."

Von einem Nadelöhr ins nächste - so stellt sich die Situation seit Sommer 2007 dar. Seither dient der östliche Teil der Franz-Ludwig-Straße (in Richtung Porta) als Haltezone für Touristenbusse, die nicht mehr den ausgebauten und von der Blechlawine befreiten Simeonstiftplatz ansteuern dürfen. Der Verdrängungsprozess setzte sich fort: In der Franz-Ludwig-Straße fielen Dutzende Stellplätze der Parkzone P weg. Statt ihrer eigenen Autos stehen nun die Touristenbusse vor ihren Fenstern. Und die verbliebenen Parkplätze wurden überwiegend von Falschparkern okkupiert.

Parkplatz-Suche "ein Glücksspiel"



Der TV griff das Problem Anfang August 2007 auf. Die Verwaltung reagierte damals erstaunlich schnell.

Der westliche Teil der Franz-Ludwig-Straße (in Richtung Deutschherrenstraße) wurde komplett der Bewohner-Parkzone P zugeschlagen. Der Wegfall des öffentlichen Kurzzeit-Parkens brachte 55 zusätzliche Plätze für Anwohner. Zudem kündigte Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani an, auf verstärkte Kontrollen zu drängen.

Doch längst ist wieder der alte Schlendrian eingekehrt, berichteten Bewohner am Dienstagabend in einer "Bürgerstunde" der CDU Trier-Mitte im Josefstift. Meistgenannte Kritikpunkte: Viele Busse bleiben weitaus länger in der Straße als vorgeschrieben ("nur Ein-/Aussteigen") - und das bei oftmals laufendem Motor; Parkplatz-Suche für Anwohner ist weiterhin "ein Glücksspiel, weil hier permanent Leute ohne Bewohner-Parkschein ihre Autos abstellen und nur ganz selten Kontrollen stattfinden", erklärte Ferdinand Häckmanns. "Blöderweise sind die Leute vom Ordnungsamt aber immer dann zur Stelle, wenn man mal kurz vor dem eigenen Haus steht, um Einkäufe auszuladen", ergänzt Werner Meyer, der neben dem absoluten Halteverbot wohnt und die legalen Stellplätze wenige Meter weiter permanent von "Quartiersfremden" belegt vorfindet. Weiteres Ärgernis: "Hinterlassenschaften" von Bus-Touristen, was aber ein "hausgemachtes Problem" sei. Dem Drang mancher Trier-Besucher, sich im Gebüsch der Nordallee zu erleichtern, ließe sich mit einer Hinweis-Beschilderung auf die Toiletten am Simeonstiftplatz begegnen. Und die oftmals überquellenden Mülleimer seien einfach zu klein: "Drei Behälter für 15 Busparkplätze - das kann doch nicht gut gehen".

Udo Köhler, Vorsitzender der CDU Trier-Mitte, kündigte Initiativen seiner Partei und Gespräche mit der Tourist-Information (wegen der Busse) und der Stadtverwaltung an: "Die meisten der Probleme lassen sich sicher lösen."

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