Busse rein oder Busse raus?

TRIER-OLEWIG. Der "Rostije Haoken" war bis auf den letzten Platz gefüllt, über 60 Leute drängten sich im Gastraum und diskutierten beim TV-Stammtisch über die Bussituation in Olewig.

Busse rein oder Busse raus? Obwohl der aktuelle Kompromiss bereits beschlossen ist, herrscht in Olewig noch großer Diskussionsbedarf über die Zukunft der Busse in Olewig und die gesamte Situation im Ortskern des Stadtteils. Das wird aus dem großen Interesse der Olewiger am TV-Stammtisch deutlich. Baudezernent Peter Dietze und Jürgen Metzen, Leiter der Verkehrsplanung im städtischen Tiefbauamt, sowie Ortsvorsteherin Hannelore Komes und der Seniorenbeauftragte Hans Michalik standen als Ansprechpartner bereit. Vertreter der Gastronomen war Wolfgang Becker, TV-Redakteurin Christiane Wolff moderierte die Veranstaltung.Auch Touristenbusse sollen draußen bleiben

Dabei beschränkte sich die Debatte nicht nur auf die öffentlichen Busse der Stadtwerke, auch die Busse, die die Touristen zu den Weingütern bringen, standen in der Kritik. Zwischen den Vertretern der verschiedenen Standpunkte entbrannte eine teilweise hitzige Diskussion. Die einen wollen möglichst alle Busse aus dem Ortskern heraushaben, um im Ort die Verkehrsbelastung zu reduzieren und finden, der verlängerte Weg zu den Bushaltestellen auf der Umgehungsstraße sei auch den alten Leuten zumutbar, schließlich würden sie, wären sie einmal in der Stadt, viel weitere Wege zu Fuß zurücklegen. Ohne die Busse hätte der Weinort Olewig ein viel größeres Potenzial, sich auch touristisch weiterzuentwickeln, schließlich gäbe es in anderen Weinorten, beispielsweise in der Pfalz, auch keine Busse in den Ortskernen. Die anderen möchten im Sinne der alten Leute die Bushaltestellen und damit auch die Buslinien möglichst im Ort behalten, weil die Wege von der Umgehungsstraße abends sehr dunkel und gefährlich seien. Zudem wird das Argument vorgebracht, dass, wenn schon die Linienbusse nicht durch den Ort fahren sollten, dann sollten auch die Busse, die die Touristen zu den Weingütern bringen, draußen bleiben. Diese ließen schließlich auch lange ihre Motoren laufen und verursachten zusätzlichen Lärm. Einer der Anwohner der Olewiger Straße fordert für sich und die anderen Anlieger nicht mehr und nicht weniger Lebensqualität als für alle anderen Olewiger. Wie die Mehrheit der Olewiger denkt, bleibt offen, jede Seite argumentiert mit einem ihre Seite untermauernden Gutachten. Ortsvorsteherin Hannelore Komes verteidigt den aktuellen und bereits beschlossenen Kompromiss: "Wir haben seit fast sieben Jahren mit den Bürgern diskutiert und überlegt und jetzt den Kompromiss gefunden." Das passende Schlusswort der Diskussion lieferte einer der älteren Anwohner: "Ein Kompromiss muss gefunden werden, dabei muss man sich gegenseitig entgegenkommen."

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