CDU Trier setzt auf Teamarbeit

TRIER. Die Trierer CDU hat am Wochenende bei einer Klausurtagung in Horath (Hunsrück) die grundlegende Umstellung ihrer Arbeitsweise beschlossen. Teamarbeit und Transparenz gegenüber den Bürgern sollen die Arbeit der Stadtratsfraktion in der Nach-Schröer-Ära prägen. Fraktionschef Berti Adams wurde einstimmig wiedergewählt. Seine Stellvertreter sind Thomas Albrecht und Jürgen Plunien, der Gilbert Felten ablöst.

Wenn eine Partei eine so deutliche Abfuhr erteilt bekommt wie bei der Oberbürgermeister-Wahl im September, als der unabhängige Bewerber Klaus Jensen 66,9 Prozent der Stimmen holte und den CDU-Kandidaten Ulrich Holkenbrink abhängte, kann man nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. "Es war eine Grundsatzdiskussion fällig", urteilt der alte und neue Fraktionschef Berti Adams. Er lud deshalb zu einer zweitägigen internen Debatte mit den Stadtratsmitgliedern, den Ortsvorstehern, Oberbürgermeister Helmut Schröer und den städtischen Dezernenten Georg Bernarding, Ulrich Holkenbrink und Christiane Horsch ein. Ergebnis: "Sehr intensiv, sehr offen, sehr erfolgreich." Die Fehler seien selbstkritisch besprochen worden, "wir haben nichts unter den Teppich gekehrt".

Der wichtigste Beschluss sieht vor, dass die Fraktion die Arbeit aufteilt und sich nach außen öffnet. Die Mitglieder im neunköpfigen Fraktionsvorstand bekommen politische Geschäftsbereiche, die sie eigenständig organisieren. So kümmern sich Berti Adams und Karl Biegel um das Thema Wirtschaft, Thomas Albrecht bearbeitet die Bereiche Bauen, Verkehr und Sicherheit, Jürgen Plunien beobachtet den städtischen Haushalt, Fraktionsgeschäftsführerin Monika Thenot betreut die Ortsvorsteher und -beiräte, Dorothee Bohr widmet sich den Themen Schulen und Soziales, Ulrich Dempfle der Kultur, Norbert Freischmidt dem Bereich Jugend/Studenten/freie Kunstszene und Bernd Michels behält die Sachgebiete Sport/Soziales im Auge.

Die Verantwortlichen der Union wollen Arbeitskreise bilden und sachkundige Bürger zur Mitarbeit bewegen. Auch Experten, die keine Parteimitglieder sind, sollen gezielt angesprochen werden. Berti Adams: "Die Trierer CDU wird nicht mehr so 'staatstragend' agieren wie bisher. Wir werden zum Beispiel vermehrt Anträge stellen."

Das Verhältnis zum künftigen OB Klaus Jensen wurde ebenfalls klar definiert. Die CDU will mit ihm "vertrauensvoll und konstruktiv zusammenarbeiten", sagt Adams.
Ein erstes "Opfer" des neuen Denkens innerhalb der Union ist Wirtschaftsdezernentin Christiane Horsch. Ihre Amtszeit endet am 31. März 2007. Sie will sich dem Vernehmen nach für ein neues Dezernat bewerben, erhält aber vorerst keine Unterstützung ihrer Partei. "Wir werden schauen, was ausgeschrieben wird und wer sich bewirbt, und erst danach werden wir entscheiden, wen wir wählen", betont Fraktionschef Adams.

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