CDU will die Karten noch einmal mischen

Angesichts anhaltender Unruhe um die Bildung einer künftigen Mehrheit im Trierer Stadtrat hat die CDU ihre Gesprächs-Bereitschaft bekräftigt. Nachdem bei den Grünen erste Stimmen in Richtung schwarz-grün aufgetaucht sind, erklärte CDU-Chef Kaster, man sei nach wie vor an der Bildung "stabiler Mehrheiten" interessiert.

Trier. (DiL) Inzwischen kracht es bei allen Parteien, die sich als Sieger bei der letzten Kommunalwahl fühlen durften. Selbst bei den bislang ruhigen Grünen rumort es an der Basis: Ex-Bundestagsbewerber und Ortsbeiratskandidat Rainer Landele sieht in öffentlichen Internet-Foren "duster statt grün" und sehnt sich angesichts der andauernden Koalitionsverhandlungen nach "klaren Absprachen mit der CDU statt Rumgeeiere mit der SPD".

Bei den Sozialdemokraten war erst kürzlich der zuvor als Wirtschafts-Experte hoch gehandelte Stefan Wonnebauer noch vor der ersten Sitzung ausgestiegen, offiziell, weil er mehr Freizeit haben wolle. Bei der Vergabe der einflussreichen Positionen in der Fraktion war er nicht berücksichtigt worden.

In der FDP hatten rebellische Jungdemokraten den stellvertretenden Parteivorsitzenden Gilles demontiert, worauf dieser seine Parteimitgliedschaft suspendierte, sein Ratsmandat aber behielt. Bei der "Linken" war die Fraktion schon an persönlichen Animositäten zerbrochen, bevor sie sich richtig kostituieren konnte.

Warum ausgerechnet die Wahl-Sieger seit Wochen Chaos-Tage in der Trierer Kommunalpolitik veranstalten, weiß niemand. Bei UBM und CDU, die massiv Mandate verloren hatten und wo eher Verwerfungen zu erwarten gewesen wären, ist es hingegen auffällig ruhig. Man habe sich "schnell gefunden", bekundet Kaster. Über die Malessen der anderen Fraktionen will er "nicht stippeln", die seien "für sich selbst verantwortlich".

Ein Insider aus Kreisen der neuen Koalition fordert derweil, "dass wir schnell in die Gänge kommen, bevor das aus dem Ruder läuft". Mit der künftigen Dezernatsverteilung soll nächste Woche im Rat ein erster Markstein gesetzt werden. Doch auch dort gibt es noch Fragezeichen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort