Cabernet Sauvignon trifft Riesling

TRIER. Ihre Treffen sind stets geprägt vom Verkosten edler Kreszenzen aus Bacchus' Reich. Als Riesling-Freundeskreis haben sich die Mitglieder der Weinbruderschaft Augusta Treverorum nicht nur heimischen Gewächsen verschrieben, sondern genießen auch Rebensäfte weltweiter Provenienz.

 Auf eine Weinreise von der Mosel über Chile an den Mittelrhein begeben sich die Mitglieder der Weinbruderschaft Augusta Treverorum bei ihrem Frühjahrstreffen.Foto: Cordula Fischer

Auf eine Weinreise von der Mosel über Chile an den Mittelrhein begeben sich die Mitglieder der Weinbruderschaft Augusta Treverorum bei ihrem Frühjahrstreffen.Foto: Cordula Fischer

Unter dem Wahlspruch "Vitis ad vitam necessaria - Der Weinstock ist zum Leben notwendig" zelebrieren die Trierer Weinbrüder jährlich zwei weingesellige Treffen. Reisen in deutsche und ausländische Anbaugebiete, Wanderungen und kommentierte Proben bei renommierten Winzern zeigen den Rieslingfreunden, dass Qualität viele Rebsorten und Böden kennt und das Zutun verschiedener Kellermeister vielfältige Erzeugnisse aus einer Frucht hervorbringt. Der vergorene Rebensaft steht im Mittelpunkt

Bei den Aktivitäten steht - selbstredend - der köstliche vergorene Rebensaft im Mittelpunkt. Landschaftliche, kulturelle, historische und wirtschaftliche Bedeutung des Weinbaus für die jeweiligen Regionen sind ihnen ebenfalls wichtig. Beim Frühjahrstreffen im Beisein von Gebietsweinkönigin Kristina Simon kamen die Mitglieder im Trierer Hotel Deutscher Hof zunächst in den Genuss einer interessanten Vergleichsweinprobe. Sieben Mosel-Saar-Ruwer-Rieslinge des Jahrgangs 2001 zeigten die Bandbreite der mit etwa 20 Prozent am häufigsten angebauten deutschen Rebsorte, deren Eigenheiten Riesling-Freundeskreis-Gründer und Ehrenbruderschaftsmeister Benedikt Engel kommentierte. Dem gegenüber stellte Carlos Lopez, Exportdirektor des chilenischen Weingutes Vina Errázuriz, Gewächse aus den Rebsorten Carmenère, Sauvignon Blanc, Merlot, Syrah und Cabernet Sauvignon aus dem ältesten Weinland auf der südlichen Erdhalbkugel vor und informierte über die Weine aus den nördlichsten Anbaugebieten Aconcagua-, Casablanca- und Maipo-Valley. Am zweiten Tag der Veranstaltung machten die Weinbrüder eine Exkursion an den Mittelrhein mit den Zielen Boppard und Bacharach. Dort standen eine Stadtführung und der Besuch im Thonet-Museum auf dem Programm sowie ein Vortrag über das Mittelrheintal. Dieses Gebiet wurde auf einer Länge von 65 Kilometern zwischen Bingen/Rüdesheim und Koblenz im vergangenen Jahr zum Unesco-Welterbe erhoben mit der Verpflichtung, die Vielfalt und Schönheit der durch Menschenhand geschaffenen Kulturlandschaft zu pflegen und zu bewahren. Für gefüllte Gläser sorgte in Boppard Gregor Schneider, der die Gruppe in seinen Felsenkeller führte, nach dem das Weingut benannt ist. In Bacharach endete der Ortstermin im Weingut Toni Jost Hahnenhof. Winzer Peter Jost kredenzte acht Tropfen von Mittelrhein und Rheingau. Im April startet die Weinbruderschaft zu einer Wanderung auf der Tarforster Höhe, im Sommer besucht sie die wichtigsten Weinregionen Spaniens. Das Herbsttreffen führt die Rieslingfreunde nach Bremen bevor das Jahresprogramm mit einer Wanderung durch das Luxemburger Weinanbaugebiet Remich-Wellenstein endet.

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