Campus statt Grundschule

250 Kinder aus der ganzen Region tauschen in diesen Tagen den Grundschulalltag gegen das universitäre Leben auf dem Campus. Möglich macht es die Kinder-Uni der Fachhochschule (FH) Trier, die in diesem Jahr als Höhepunkt das erste Kinder-Labor in Rheinland-Pfalz anbietet.

 Timm Maties (links, 10) und Marcel Mertes (11) präsentieren stolz ihren Rotkohl-Regenbogen im Labor der Kinder-Uni. TV-Foto: Marcel Wollscheid

Timm Maties (links, 10) und Marcel Mertes (11) präsentieren stolz ihren Rotkohl-Regenbogen im Labor der Kinder-Uni. TV-Foto: Marcel Wollscheid

Trier. Manchmal hat Chemie etwas Magisches. Wenn Flüssigkeiten wie von Zauberhand ihre Farbe wechseln, ein Pudding im Dunkeln leuchtet oder auf einem leeren Blatt Papier plötzlich Buchstaben auftauchen.

Diese Erfahrung machen die Teilnehmer der Kinder-Uni an der Fachhochschule (FH) Trier und erleben im ersten Kinder-Labor des Landes, wie Wissenschaft zur Faszination werden kann. Unter Leitung von Professorin Heike Raddatz und Studierenden aus dem Fachbereich Lebensmitteltechnik experimentieren dreizehn Kinder im Grundschulalter einen Tag lang im Labor der FH.

Backpulver-Vulkan spuckt Rauch aus



Mit einem Regenbogen aus Rotkohlsaft lernen sie spielerisch den Unterschied zwischen sauren und alkalischen Flüssigkeiten, mischen eine Geheimschrift aus Zitronensaft und bringen einen Vulkan aus Backpulver zur Eruption. "Mir haben alle Experimente super gefallen. Das Kinder-Labor hat mir viel Spaß gemacht", sagt der zehnjährige Finn Jöchel.

Doch auch abseits des Labors bietet die Kinder-Uni der FH in diesem Jahr spannende Projekte an. Der Fachbereich Technik stellt den Kindern den stromlinienförmigen Prototypen "Protron" vor, ein futuristisches Fahrzeug, angetrieben von einer Brennstoffzelle.

Im Bereich Informatik stellen sich die Teilnehmer der Frage, ob Computer uns heutzutage beherrschen. Ganz praktisch geht es dagegen wieder im Projekt des Studiengangs Modedesign zu, in dem die Kinder Kreativität und Geschick im Umgang mit Stoffen beweisen müssen.

Für den Erfolg der Kinder-Uni sorgt in diesem Jahr vor allem ein neues Konzept. Waren die Veranstaltungen in den vergangenen Jahren über mehrere Tage verteilt, so konnten die Kinder diesmal ein einheitliches Projekt eines Fachbereichs wählen und den ganzen Tag mit Vorlesungen, Seminaren und Workshops auf dem Campus verbringen. "Die Rückmeldungen von Eltern und Kindern waren bisher durchgehend positiv", sagt Dietmar Bier vom Organisationsteam der Kinder-Uni. "Das neue ganzheitliche Konzept war ein wichtiger Schritt für uns. Das Erlebnis für die Kinder ist intensiver, und sie sind mit viel Enthusiasmus dabei."

Kinder, die ebenfalls gerne ins Studium hineinschnuppern wollen und die Kinder-Uni der FH verpasst haben, müssen sich aber nicht lange gedulden. Schon im Februar startet die Kinder-Uni der Universität Trier ins neue Semester.

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