Carsten Lang zieht Bewerbung für Trierer Bürgermeisteramt zurück

Trier · Der Leiter des städtischen Jugendamts hat seine Bewerbung um den Posten des ersten Beigeordneten im Trierer Stadtvorstand zurückgezogen. Grund ist die sich abzeichnende breite Mehrheit für Konkurrentin Elvira Garbes.

 Carsten Lang: "Ich danke den Fraktionen für die interessierten Fragen und die zugewandte Atmosphäre in den Gesprächen. Nun warte ich neugierig, welche Entscheidung für die Stadt Trier getroffen werden wird. Übrigens: Die Organisation des Tags und die Begleitung durch die Kolleginnen des Personalamts war wirklich toll!" (Foto: Linda Blatzek)

Carsten Lang: "Ich danke den Fraktionen für die interessierten Fragen und die zugewandte Atmosphäre in den Gesprächen. Nun warte ich neugierig, welche Entscheidung für die Stadt Trier getroffen werden wird. Übrigens: Die Organisation des Tags und die Begleitung durch die Kolleginnen des Personalamts war wirklich toll!" (Foto: Linda Blatzek)

Foto: Linda Blatzek

Nachdem sich am Mittwochnachmittag auch SPD und FDP für Elvira Garbes als Kandidatin für die Dezernentenwahl am Montag, 6. November, ausgesprochen haben, hat Carsten Lang seine Bewerbung zurückgezogen. "Mit Blick auf die sich abzeichnenden Mehrheitsverhältnisse im Stadtrat, unabhängig von einer etwaig erfolgenden Nominierung durch eine der Ratsfraktionen", erklärte der 42-jährige Leiter des Trierer Jugendamts am Mittwochabend.
CDU und Grüne hatten am Montagabend erklärt, bei der Wahl die 61-jährige Leiterin des Amts für Jugend, Kinder und Schule im nordrhein-westfälischen Bornheim, Elvira Garbes, unterstützen zu wollen.
SPD und FDP, die bis dato Lang auf Platz 1 ihrer Favoritenliste hatten, erklärten daraufhin, für die Kandidatennominierung noch Beratungszeit zu benötigen. Nach TV-Informationen tauschten sich die Fraktionen untereinander aus und besprachen sich auch mit Carsten Lang. Hätten SPD, FDP und UBT, die bereits am Montagabend erklärt hatte, Lang zu unterstützen, Lang als Gegenkandidaten aufgestellt, hätte dieser wohl damit rechnen müssen gegen Garbes als Kandidatin des schwarz-grünen Mehrheitsbündnisses den Kürzeren zu ziehen.
Eine Rolle gespielt haben dürfte, dass eine knappe Niederlage Langs gegen Garbes - die als Sozialdezernentin seine künftige Chefin wäre - möglicherweise als Schwächung seiner Position als Leiter des Jugendamts hätte ausgelegt werden können.
"Ich wünsche Frau Garbes ein starkes Votum aus der Breite des Rates. Dies kann nur im Interesse des sozialen Zusammenhalts in der Stadt Trier liegen, für das wir dann zukünftig in unterschiedlichen Rollen gemeinsam eintreten können", schreibt Lang denn auch, und: "Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Frau Garbes für die Stadt Trier."
Sein Dank gelte den Stadtratsfraktionen für einen "konstruktiven und orientierenden Austausch" bei den Vorstellungsgesprächen. Die teilweise auch öffentlich geäußerte Anerkennung vieler Fraktionen sei ihm "zusätzliche Motivation und Anreiz für die weitere Arbeit im Sinne der Kinder, Jugendlichen und Familien in der Stadt Trier in meiner jetzigen und zukünftigen Tätigkeit als Leiter des Jugendamts".
Auch die Linksfraktion hat sich mittlerweile auf die Seite Garbes geschlagen. Am Dienstagabend hatte Linken-Fraktionsvorsitzende Theresia Görgen noch auf TV-Anfrage mitgeteilt, dass Lang und Garbes "nach Eignung und Leistung" bei der Linksfraktion gleichermaßen auf Platz 1 lägen, weshalb die Linke sich im Vorfeld der Wahl nicht auf einen Kandidaten festlegen werde. Am Mittwochabend - vor Langs Rückzug - änderte die Linke ihren Kurs: Die Linksfraktion werde bei der Wahl am 6. November geschlossen für Garbes stimmen. "Es kann nicht sein, dass eine moderne, offene Stadt nur von Männern geführt wird", erklärte Mateusz Buraczyk, stellvertretender Vorsitzender der dreiköpfigen Linksfraktion, mit Blick auf die Dezernenten Thomas Schmitt und Andreas Ludwig sowie Oberbürgermeister Wolfram Leibe.

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