Center in der Warteschleife

TRIER. Einer der spannendsten Programmpunkte der heutigen Stadtratssitzung wird voraussichtlich nicht behandelt. Wie es heißt, wollen sich Stadtverwaltung und Fraktionen erst im Januar mit dem Bebauungsplan zum Paulinus-Einkaufscenter befassen. Grund: noch zu klärende Detailfragen im städtebaulichen Vertrag.

Seit zwei Jahren beschäftigt die so genannte Paulinus-Passage das Rathaus. Am heutigen Mittwoch sollte das 63-Millionen-Projekt des Berliner Investors C+T Development GmbH & Co. KG (Tochter-Unternehmen der Trigon Holding GmbH mit der amerikanischen Crow-Gruppe) seine bislang größte Hürde nehmen: Mit dem Satzungsbeschluss des Bebauungsplanes bestünde Baurecht. Doch der Stadtrat will sich noch etwas Zeit nehmen. Die Zweidrittelmehrheit, die nötig ist, um das Thema wieder aus dem heutigen Sitzungsprogramm herauszunehmen, scheint reine Formsache. "Es geht um Detailfragen, die im städtebaulichen Vertrag zu klären sind", erläutert Rathaus-Pressesprecher Hans-Günther Lanfer auf TV -Anfrage. Als neuer Beratungstermin werde die Stadtratssitzung am 27. Januar angepeilt. Das Projekt als solches, so Lanfer, sei durch die Verschiebung nicht gefährdet. C+T-Projektleiterin Andrea Meyer bestätigt diese Auffassung: "Diese sechs Wochen werfen uns nicht um, aber dann müssen wir wissen, woran wir sind." Denn inzwischen kann die C+T endlich das offiziell aufweisen, was sie bisher schuldig geblieben ist: Namen von Mietern, die in dem Einkaufscenter zwischen Fleisch- und Zuckerbergstraße Geschäfte eröffnen wollen.3000 Quadratmeter für Karstadt-Sporthaus

Verträge seien geschlossen worden mit dem Drogerie-Fachmarkt Rossmann (für 520 Quadratmeter) und Schuhhändler Deichmann (490 Quadratmeter) sowie dem Trierer Friseur Thonet, der gleich zwei Salons mit unterschiedlichen Konzepten plant. Außerdem sei man sich handelseinig mit Tabak Wolsdorff, Asia Snacks und einem Eiscafé. Mithin seien bislang rund zwölf Prozent der Gesamt-Geschäftsfläche von 15 000 Quadratmetern belegt. In der Trierer Gerüchteküche kursierende Namen wie Zara, Douglas und Schlemmerland will Andrea Meyer nicht bestätigen, aber auch nicht dementieren: "Wenn wir Namen von Partnern nennen, dann erst, wenn Verträge unterschrieben sind." Die begehrte Unterschrift eines so genannten "Magneten" dürfte nach Lage der Dinge bald folgen. "Wir wollen ein Karstadt-Sporthaus im Paulinus-Center eröffnen", erklärt Thomas du Buy, Geschäftsführer des Karstadt-Warenhauses in der Simeonstraße. Die Essener Zentrale hat ihn mit den Projekt in Trier betraut. Vorläufiges Ergebnis laut du Buy: "Ein endverhandelter Mietvertrag über 3000 Quadratmetern einschließlich Lagerflächen." Karstadt, größter Sportartikel-Anbieter in Deutschland, wolle sich auch in Trier als Marktführer positionieren und hoffe auf "Netto-Jahresumsätze von vier bis sechs Millionen Euro". Sollte der Stadtrat am 27. Januar den Bebauungsplan für das Paulinus- und Ex-City-Parkhaus-Gelände schaffen, lassen sich die Pläne von C+T und Karstadt nach Zeitplan umsetzen: Einkaufscenter-Eröffnung im Herbst 2007.

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