Trier-Nord. Heute wird im Hort gefilzt. Stolz präsentieren die Grundschüler ihre kleinen geschmückten Weihnachtsbäume; auch ein schöner Engel ist unter den Kunstwerken. Doch nun zieht ein verführerischer Duft vom Nebenraum herüber: Es gibt heißen Kakao und Weckmänner.Vor fast zwanzig Jahren wurde der Hort im Südflügel des Jugend- und Kulturzentrums Exzellenzhaus eröffnet; sein Angebot zugeschnitten auf die vielen aus benachteiligten Verhältnissen kommenden Trier-Norder Kinder. "Wir haben von elf bis sechs Uhr offen", sagt Leiterin Jutta Kap. "Abends machen wir oft noch Hausbesuche." Auch Hilfeplanungsgespräche mit dem Jugendamt finden statt. Betreut werden im Hort Kinder und Jugendliche bis 14 Jahre; der Übergang zum offenen Bereich des Jugendzentrums ist fließend. Unter den Angeboten: Basteln und Werken, aber auch Stelzenlauf, Naturerlebnisse und Hallenbadbesuche. In Projekten werden gesunde Ernährung, Problemlösen, Streitschlichten und Rechtschreibung thematisiert. "Die Kinder können hier auch einen ‚Computerführerschein' machen", sagt Kap. "Zuhause haben sie oft eine Playstation und Handys, aber keinen PC." Unkontrolliertes Fernsehen und Computerspiele führten mehr und mehr zu Aufmerksamkeitsstörungen.Mario (11) kommt seit der ersten Klasse in den Hort und nimmt derzeit am Problemlöse-Training "Ich schaff's" teil. "Ich hab' hier viele Freunde und spiele gern Bowling", sagt er. Auch Rebecca und Charmayne (beide 10) sind von Anfang an mit dabei. "Wir basteln und tanzen hier sehr gern", sagen sie. René (10) und Danny (11) rufen: "Wir spielen Diabolo und sind in der Exhaus-Fußballmannschaft!"