Chaos im Paulinviertel

Chaotische Szenen spielten sich am Montag im Paulinviertel ab, wie Anwohner berichten. Infolge der Erneuerungsarbeiten in der Schöndorfer Straße und der damit einhergehenden Einbahnstraßenregelung wurde das Paulinviertel von zahllosen Autofahrern überfüllt. Polizei und Stadt haben gestern reagiert und die Verkehrsregelung geändert.

 Die Schöndorfer Straße ist nur noch stadteinwärts als Einbahnstraße befahrbar. TV-Foto: Gabriela Böhm/Kartengrundlage Amtlicher Stadtplan ©Stadt Trier/ Stadtvermessungsamt/Grafik TMVG

Die Schöndorfer Straße ist nur noch stadteinwärts als Einbahnstraße befahrbar. TV-Foto: Gabriela Böhm/Kartengrundlage Amtlicher Stadtplan ©Stadt Trier/ Stadtvermessungsamt/Grafik TMVG

Trier-Nord. "Chaos hoch drei!", schimpft Beate Kirsch. Sie ist Anwohnerin der sogenannten "kleinen" Schöndorfer Straße, Hausnummer 8. Wie etliche Anwohner hat sie mit einem Anruf beim Trierischen Volksfreund ihrem Ärger Luft gemacht. Nachdem man dem Berufsverkehr in der Frühe noch Durchlass gewährt habe, sei am Montagvormittag die Sperrung der Schöndorfer Straße vorgenommen worden. Der Grund: Die Stadtwerke nehmen ihre Erneuerungsarbeiten am Versorgungsnetz in der Schöndorfer Straße wieder auf. Damit gingen erhebliche Beeinträchtigungen einher. Denn die Schöndorfer Straße in Höhe des Edeka konnte nur noch stadteinwärts als Einbahnstraße befahren werden. Stadtauswärts sollte der Verkehr über die Kürenzer Straße und Schönbornstraße umgeleitet werden (der TV berichtete), entsprechende Schilder wiesen darauf hin. Zwar war die Straße In der Reichsabtei noch bis zur Schönborner Straße geöffnet - allerdings nur für Anlieger, worüber sich die meisten Autofahrer hinwegsetzten.Daher quetschte sich auch der Durchgangsverkehr auf der Suche nach Ersatzrouten durch das Paulinviertel. "Unerträgliche Zustände", beschreibt Beate Kirsch. Die Autos seien über Bürgersteige "gebrettert" und dort, wo keine sind, dicht an den Häusern vorbei gefahren. Montagabend war das Paulinviertel dicht, Autos standen Schlage - nichts ging mehr. Als Nachbar Michael Leskien um fünf von der Arbeit kam, sei "die Hölle los gewesen". Bereits am Vormittag war es zu einem Unfall gekommen, hat eine Anwohnerin beobachtet."Autos, aneinandergereiht wie auf einer Perlenkette, über vier Stunden" sah eine andere Anwohnerin. Anlieger, die keinen Bürgersteig vor dem Haus hätten, könnten sich eigentlich "nur mit einem Spiegel" vor die Haustür trauen, um nicht von einem Auto erfasst zu werden. Grundsätzlich müsste die viel zu enge "kleine" Schöndorfer Straße künftig als Einbahnstraße ausgewiesen werden - ein Begehren, das auch im Bürgergutachten festgehalten ist, aber bislang scheiterte. Am Dienstagmittag reagierten Straßenverkehrs- und Tiefbauamt sowie die Polizei nach einem gemeinsamen Ortstermin. Um die Verkehrsrowdys davon abzuhalten, dass sie weiterhin durchs Paulinsviertel fahren, ist die Straße In der Reichsabtei "mit einer baulichen Sperre" auch für den Anliegerverkehr gesperrt, so Polizeioberkommissar Karl-Peter Jochem. Damit ist die gewohnte nördliche Ausfallstrecke bis Ende März völlig gekappt. Der Verkehr wird bereits ab Bismarckstraße bei der Post vorbei über Moltkestraße, Kürenzer Straße und Schönbornstraße umgeleitet. Jochem rät dem Durchgangsverkehr, den Baustellenbereich weiträumig zu umfahren.

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