Christine Görgen und Peter Zillgen bekommen Theologie-Preis

Trier · Zum dritten Mal vergibt die Theologische Fakultät der Uni Trier ihren Hieronymus-Preis und ihren Nachwuchspreis an ausgezeichnete Arbeiten. Die Frage, wie Menschen mit dem Leid umgehen können, beschäftigt sowohl Hieronymuspreisträgerin Christine Görgen als auch Nachwuchspreisträger Peter Zillgen.

Trier. Es ist eine würdige Atmosphäre: In der Promotionsaula des Bischöflichen Priesterseminars verlieh die Theologische Fakultät der Uni Trier ihren diesjährigen Hieronymus-Preis und ihren Nachwuchspreis an hervorragende Arbeiten des wissenschaftlichen Nachwuchses.
Preisträgerin des Hieronymus-Preises ist in diesem Jahr Dr. Christine Görgen für ihre Arbeit "Pathodizee statt Theodizee. Mensch, Gott und Leid im Denken Viktor E. Frankls", der Nachwuchspreis geht an Peter Zillgen für die Arbeit "Denn wenn ich schwach bin, dann bin ich stark. Vom Sinn der Kontingenz des Menschen".
Der Hieronymus-Preis, benannt nach dem Patron der Uni, wird seit 2005 alle drei Jahre verliehen und ist mit 1000 Euro Preisgeld dotiert.
Doch für welche Gedanken wird man mit solchen Preisen ausgezeichnet? Mit den Titeln der ausgezeichneten Arbeiten werden wohl selbst regelmäßige Kirchgänger wenig anfangen können. Wie würden die Preisträger selbst einem Laien ihre Arbeiten erklären?
Christine Görgen: "Bei der Theodizeeproblematik geht es um die Frage, warum es das Leid gibt, wenn Gott doch allmächtig und allgütig ist. Viktor E. Frankl will die Theodizee durch eine Pathodizee ergänzen. Nicht Gott, sondern der Mensch ist der Befragte.
Frankls Werk ist ein eindringlicher Appell an die Freiheit und Verantwortlichkeit des Menschen. Selbst dem Leiden sind wir nicht nur ausgeliefert, sondern können es gestalten und trotz des Leids einen Sinn für uns finden. Das versuche ich mit meiner Arbeit darzulegen und einzuordnen."
Peter Zillgen: "Wir alle müssen uns mit unplanbaren und unvorhersehbaren (oder eben: kontingenten) Situationen, mit denen uns das Leben konfrontiert, herumschlagen. Wie können wir trotzdem erfüllt leben? In meiner Arbeit möchte ich eine christliche Antwort darauf geben. Ich versuche zu zeigen, dass der Weg zu gelingendem Leben nicht in einer scheinbaren Planbarkeit oder Machbarkeit liegt, sondern dass wir lernen können, uns so anzunehmen, wie wir sind. So können wir uns mit der Existenz in all ihrer Unberechenbarkeit versöhnen."

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