City-Dampfer nimmt Fahrt auf

TRIER. Die City-Initiative Trier wird für weitere zwei Jahre von Georg Kern geleitet. Das hat die Mitgliederversammlung am Mittwochabend mit überwältigender Mehrheit beschlossen. City-Managerin Inge Schönherr legte bei der gut besuchten Veranstaltung ihren ersten Rechenschaftsbericht vor.

Es war ein denkwürdiger Abend im Tagungszentrum der Industrie-und Handelskammer (IHK). Noch nie waren so viele Mitglieder zueiner Hauptversammlung von City-Initiative oder Werbegemeinschaftgekommen. Dank zahlreicher zusätzlicher Gäste aus Politik undWirtschaftsleben blieben nur ganz wenige Plätze frei. Es war auchund vor allem ein Triumph für Georg Kern, den Mitbegründer undMotor des Vereins. Sein Rückzug vom Rückzug als Vorsitzenderwurde mit viel Applaus und einem Wahlergebnis von 78 der 80Stimmberechtigten (bei zwei Enthaltungen) bedacht. "Ich habe mich überreden lassen, aber es wird danach keine weitere Amtsperiode geben", sagte Kern. Trotz des Zuwachses um 30 Mitglieder in den vergangenen sechs Monaten auf nun 145 Mitglieder sprach er von einer schwierigen Phase für die City-Initiative. "Es gibt wirkliche Probleme, nicht nur für den Einzelhandel." Um so wichtiger sei es, den gesunden Mix aus von Inhabern geführten Fachgeschäften, Warenhäusern und Filialisten zu erhalten. "Nur das macht unsere Stadt erfolgreich."

Damit liegt er ganz auf einer Linie mit City-Managerin Inge Schönherr, die eine erste Zwischenbilanz ihrer sechsmonatigen Arbeit zog und wichtige Weichenstellungen für die Zukunft ankündigte: "Wegen der absehbaren Änderungen des Ladenschlussgesetzes muss es nicht mehr unsere Hauptaufgabe sein, Veranstaltungen mit dem Ziel längerer Öffnungszeiten zu organisieren." Der neue Schwerpunkt müsse vielmehr auf Image- und verkaufsfördernden Maßnahmen liegen. "Wir müssen unsere Zielgruppen und Kunden gezielt ansprechen."

Luxemburg bietet Chancen

So soll beispielsweise die Präsenz in Luxemburg verstärkt werden, um dieses starke Kundenpotenzial nach Trier zu ziehen. Schönherr: "Zum ersten Mal wird die Einkaufsstadt Trier zum Beispiel bei der Herbstmesse präsent sein." Mehr Service und Kompetenz in den Geschäften kämen aber auch den Kunden aus Trier und Umgebung zugute. Als weitere Schwerpunkte ihrer Arbeit nannte die City-Managerin die Vermeidung von Leerständen, die Zwischennutzung von Schaufenstern und Ladenflächen und die Landesgartenschau, die sich auch in einer "grünen" Innenstadt spiegeln soll.

Bis es soweit ist, muss allerdings noch das Jahr 2003 bewältigt werden. Haupt-Event wird dabei neben dem etablierten "Trier spielt"-Festival die erste "Verkaufsoffene Nacht". Am 31. August, sollen möglichst alle Geschäfte in der City zwischen 24 und 5 Uhr ihre Türen öffnen. "Kein zweites Altstadtfest", sondern eine "qualitativ und kulturell hochwertige Sache" soll es nach Worten von Inge Schönherr werden, die eindringlich um Unterstützung bei den Händlern warb.

Dass die City-Initiative allerdings nicht mehr nur ein Verein der Einzelhändler ist, dokumentierte die Wahl des Vorstands. Mit Martin Spaetgens und Rainer Zahnhausen traten erstmals Anwälte für einen Posten im Vorstand an, noch vergeblich. Auch Hausbesitzer und Gastronomen suchen - ganz im Sinne der City-Managerin - zunehmend Kontakt.

Gewählt wurden: Albrecht Thul (Stellvertreter), Hans-P. Schlechtriemen (Schatzmeister), Franz-Josef Fries, Wolfgang Sturges und Werner Orth (Beisitzer).

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