Co-Pilot bei der Hagel-Abwehr

Die VG Schweich ist bereit, sich in einer dreijährigen Modellphase an dem Einsatz von Hagel-Bekämpfungsflugzeugen zur Schadensminderung in Landwirtschaft und Weinbau zu beteiligen.

 Ein Hagelabwehrflugzeug: Aus dem zylindrischen Behälter unter der Tragfläche werden Silberjodit-Kristalle in die Gewitterwolke versprüht. Die VG Schweich will sich mit 8000 Euro jährlich an den Kosten für die Flugeinsätze beteiligen. Foto: TV-Archiv/Norbert Klippel

Ein Hagelabwehrflugzeug: Aus dem zylindrischen Behälter unter der Tragfläche werden Silberjodit-Kristalle in die Gewitterwolke versprüht. Die VG Schweich will sich mit 8000 Euro jährlich an den Kosten für die Flugeinsätze beteiligen. Foto: TV-Archiv/Norbert Klippel

Schweich. Während einer Pilotphase von drei Jahren will sich die Verbandsgemeinde Schweich mit 8138 Euro jährlich an einer Hagelbekämpfung aus der Luft beteiligen. Wie berichtet, hat das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) den Einsatz von Flugzeugen vorgeschlagen, die die entstehende Gewitterwolken mit Kochsalz oder Silberjodit "impfen". Damit soll die Bildung von großen Hagelkörnern, die schwere Schäden anrichten können, vermieden werden. So war etwa die Region im Frühsommer 2007 von Hühnereier großen Brocken getroffen worden; in Teilen der Mittelmosel und an der Sauer gab es schwere Schäden.

Der Verbandsgemeinderat Schweich begrüßt die Absicht, Hagel-Flugzeuge am Flugplatz Föhren zu stationieren und die Geschäftsführung dem Maschinenring zu übertragen.

Bürgermeister Berthold Biwer informierte über die Absicht, die Gesamtfinanzierung an der Weinbaufläche festzumachen. Danach wird die VG Schweich, die über 1820 Hektar Weinbergsfläche verfügt, mit 8138 Euro an den jährlichen Gesamtkosten von 140 000 Euro beteiligt. Ursprünglich sollten die Gesamtflächen aller Verbandsgemeinden herangezogen werden, was aber zu Protesten führte. So hätte die VG Trier-Land mit 70 Hektar Weinbaufläche mehr bezahlen müssen als die VG Schweich.

"Wir sollten Nägel mit Köpfen machen. Man muss auch die hohen Schäden außerhalb des Weinbaus wie an Autos und Häusern berücksichtigen", sagte Klaus Jostock (CDU). Zur Eile mahnte auch Hugo Kohl (FWG): "Wir bringen etwas Wichtiges auf den Weg." Als einzige stimmte SPD-Rätin Iris Hess gegen das Vorhaben. Sie bezweifelt die Wirksamkeit der Hagelabwehr und spricht sich stattdessen für den Abschluss von Elementarversicherungen für alle Rheinland-Pfälzer aus. Zweifel am Erfolg der Maßnahme seien angebracht, so Hess' Fraktionskollege Vitus Blang, dennoch stimmten die anderen Sozialdemokraten dafür.

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