Comedy mit Tiefgang

Nach ihren erfolgreichen Shakespeare-Dramen wagt sich die "English Drama Group" nun mit Comedy auf die Bühne. Bei der Premiere von "All in the Timing - an Evening of David Ives" in der Trierer Tuchfabrik erlebten 100 Zuschauer beste Unterhaltung mit Tiefgang.

 Die Zuschauer sind sehr „amused“: Die „English Drama Group“ nimmt sie mit in die obskure Welt des amerikanischen Autors David Ives. TV-Foto: Mechthild Schneiders

Die Zuschauer sind sehr „amused“: Die „English Drama Group“ nimmt sie mit in die obskure Welt des amerikanischen Autors David Ives. TV-Foto: Mechthild Schneiders

Trier. Warum wurde der Turm zu Babel nie fertig gebaut? "Babel's in Arms" entlarvt das Geheimnis, das Generationen beschäftigte: Weil zwei faule Sklaven (David Kinkopf und Manuel Anghel) der für den Bau zuständigen Geschäftsfrau (Johanna Lauer) das Projekt ausreden konnten. Sicheres Gefühl für groteske Situationen

Das Stück ist eines der skurril-absurden Einakter von David Ives, in denen der zeitgenössische amerikanische Autor seinen ungeheuren Wortwitz und sein sicheres Gefühl für groteske Situationen beweist. Unter dem Titel "All in the Timing" stellt die "English Drama Group" unter der Regie von Elke und Christoph Nonn sieben seiner komischen kleinen Stücke in englischer Sprache vor.Wer wünschte sich nicht eine zweite Chance, oder gar eine dritte und vierte? "Sure Thing" zeigt in zahlreichen Versionen, wie Mann (Lukas Tillmann) und Frau (Sabine Lamberty) einander näherkommen können. Leo Trotzki (Sebastian Schmitt) stirbt vor den Augen seiner Frau (Jessica Whiteley), mit der Axt von Ramon (Manuel Anghel) im Schädel. Da helfen auch die acht "Variations on the Death of Trotsky" nichts.Im sogenannten "Philadelphia" gefangen ist Mark (Stefan Liebsch), der mit der Welt und der Kellnerin (Verena Cavelius) hadert. Als Affen, die Hamlet schreiben sollen, ernten Thomas Wahrlich, Sebastian Schmitt und Johanna Lauer in "Words, Words, Words" lautes Gelächter. Die ausgewählten Stücke sind, nicht zuletzt dank der überzeugenden Darsteller, auch für weniger Sprachbegabte gut verständlich. Ob Julia Petry und Lukas Tillmann als prächtig schillernde Eintagsfliegen in "Time Flies" oder Manuel Anghel als Mitch, der sich als Schreibmaschine fühlt: Das Publikum im ausverkauften kleinen Saal der Tufa amüsiert sich köstlich und bedankt sich mit viel Applaus. Es muss nicht immer Sheakespeare sein. Weitere Vorstellungen in der Tufa sind am 10., 15. und 17. Februar jeweils um 20 Uhr.

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