Cusanus als Europäer

TRIER. (red) Da rauchten die Köpfe: In Trier hielten Nachwuchswissenschaftler aus der ganzen Welt eine Konferenz zum mittelalterlichen Philosophen Nikolaus "Cusanus" von Kues ab.

Dass der Titel "Cusanus als Europäer" mehr als nur ein Veranstaltungstitel ist, konnten die über hundert Teilnehmer erleben, die zum so betitelten Kongress im Robert-Schuman-Haus in Trier zusammen kamen. Die Teilnehmer, überwiegend Nachwuchswissenschaftler, kamen aus ganz Europa und Lateinamerika. Bereits in seiner Eröffnung würdigte der Landrat des Kreises Trier-Saarburg, Günther Schartz, Nikolaus von Kues als einen frühen Gestalter und entscheidenden Vordenker der europäischen Kultur der Neuzeit. Die Referenten - Cecilia Rusconi aus Buenos Aires hatte den weitesten Weg nach Trier - illustrierten diesen Grundgedanken in verschiedenen Feldern. Unter anderem zeigte der Kieler Theologe Philipp David auf, dass im Dialog mit anderen Religionen diese Cusanus zufolge in ihrer Andersheit zunächst einmal anzuerkennen seien. Dass aus Vorstellungen des Cusanus bis heute Potenzial im steten Ringen um Demokratie gezogen werden kann, machte Arne Moritz von der Universität Halle deutlich. Die von Harald Schwaetzer vom Cusanus-Institut in Trier in Zusammenarbeit mit Katharina Zey-Wortmann von der Katholischen Akademie Trier geleitete Tagung war Teil des Kulturhauptstadtprogramms und des von der Bundesregierung veranstalteten "Jahres der Geisteswissenschaft". Sie machte nach Angaben der Veranstalter deutlich, weshalb Cusanus weltweit als hervorragender Repräsentant europäischer Kultur und Geisteswissenschaft gelte.

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