Cusanus ist aktueller denn je

Vor 600 Jahren bewegte Nikolaus Cusanus die Welt. Seine Ideen sind derzeit wieder in aller Munde. Am 28. Juni werden sich hochrangige Leute über seinen Bezug zur Gegenwart unterhalten.

Bernkastel-Kues. (cb) Nikolaus Cusanus gilt als bedeutendster Philosoph des 15. Jahrhunderts. Der Kardinal und Universalgelehrte, der 1401 im damaligen Cues geboren wurde, ist Vordenker von Größen wie Nikolaus Kopernikus, Galileo Galilei, Isaac Newton und Albert Einstein. Sein Herz ist im Cusanusstift in seiner Heimatstadt bestattet, seine Gedanken sind in Schriften nachzulesen. Der Mann, der vor 600 Jahren die Welt bewegte, soll mit diesen Gedanken noch mehr ins Licht der Öffentlichkeit rücken. Deshalb rufen die Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues, die Stadt Bernkastel-Kues und die Konrad-Adenauer-Stiftung die "Kueser Gespräche" ins Leben. Die erste Veranstaltung am 28. Juni ist hochrangig besetzt. Das Eröffnungsreferat hält Hans-Gert Pöttering, der Präsident des europäischen Parlaments. Das Thema lautet "Das Europäische Erbe im Denken des Nikolaus von Kues." Anschließend diskutieren Bernhard Vogel, ehemaliger Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz und Thüringen, Peter Voss, ehemaliger Intendant des SWR, der Bischof von Speyer, Karl-Heinz Wiesemann, Ulrich Pitkamin, Vorsitzender der Geschäftsführung der Firma Boeh ringer (Ingelheim), und Kazuhiko Yamaki, von der Waseda Universität Tokio. Sie stützen sich dabei auch auf das Buch "Das europäische Erbe im Denken des Nikolaus von Kues", das Harald Schwaetzer und Kirstin Zeyer herausgegeben haben. Schauplatz ist ab 15 Uhr die St. Briktius-Kirche in Kues. In ihr wurde Cusanus getauft.Harald Schwaetzer, Dozent für Cusanusforschung an der Universität und der theologischen Fakultät Trier, wird bereits am 13. Juni aktiv. Interessenten stellt er ab 19 Uhr in der Akademie Kues zehn aktuelle Thesen aus dem Gedankengut des Nikolaus von Kues vor. "Cusanus hat nichts von seiner Bedeutung verloren, er ist aktueller denn je", betont Ulf Hangert, Bürgermeister der VG Bernkastel-Kues. In die Vorbereitung einbezogen sind der CDU-Landtagsabgeordnete Alex Licht und der CDU-Landesvorsitzende Christian Baldauf. Licht betont das Zusammenspiel von Kirche, Staat und Gesellschaft. Es soll ein Markenzeichen der "Kueser Gespräche" werden.

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