Da findet zusammen, was zusammengehört

Bei seinem Amtsantritt im April 2007 hatte Oberbürgermeister Klaus Jensen das Wirtschafts-Ressort zur Chefsache gemacht und in seine Zuständigkeit eingegliedert. Künftig soll die Wirtschaft wieder ein Beigeordneter übernehmen. Alle Bildungsbereiche werden zudem im Dezernat III gebündelt.

Trier. (woc) Im Februar enden die Amtszeiten der beiden CDU-Beigeordneten Georg Bernarding und Ulrich Holkenbrink. Dass der Einschnitt genutzt werden soll, um die Zuständigkeiten im Stadtvorstand neu zu ordnen, war seit langem klar. Gestern erklärte Oberbürgermeister Klaus Jensen, wie er sich die künftigen Dezernate vorstellt.

Das neue Dezernat III entwickelt sich dabei zum wahren "Super-Dezernat" mit Zuständigkeit für Wirtschaftsförderung, Tourismus, Kultur mit Museen und Theater, Bürgeramt, Standesamt, KFZ-Zulassung, Amt für Ausländerangelegenheiten, Feuerwehr und Ordnungsamt. Die zwei großen Säulen Wirtschaft und Kultur sollen sich dabei gegenseitig befruchten, "aber die Kultur wird dadurch nicht zu einem Anhängsel der Wirtschaft", betonte Jensen. Vielmehr soll der Bereich Kultur aufgewertet werden. "Ob durch einen - möglicherweise auch externen Kulturmanager - oder eine bessere Ausstattung des Kulturbüros, ist da noch offen", erklärte Jensen.

Das Dezernat II, bislang von Georg Bernarding geführt, wird zum "Bildungsdezernat" mit Zuständigkeit für Kindertagesstätten, Bibliotheken, Jugendhilfe, Schulen und Sport. Dazu kommen soziale Angelegenheiten. "Mit der Zusammenfassung von Kitas und Schulen kommt zusammen, was organisatorisch auch zusammenhängt", erklärte Jensen.

Im ohnehin schon gut gefüllten Bau- und Verkehrsdezernat - geleitet von der bis 2015 gewählten Simone Kaes-Torchiani - soll das Thema Umwelt ausgebaut werden, möglicherweise durch die Bildung eines eigenen Ausschusses.

Am Dienstag soll der neue Stadtrat in seiner ersten Sitzung entscheiden, welche genauen Anforderungen in den überregionalen Stellenanzeigen für die Besetzung der Dezernate II und III formuliert werden sollen. Denn die Zeit drängt: Schon am 29. Oktober muss der Rat wählen, wer die beiden Dezernate führen soll. Denn die neuen Beigeordneten müssen mindestens drei Monate vor Ablauf der Amtszeiten, die Mitte Februar enden, feststehen.

Mit Bewerbungen der beiden jetzigen Dezernenten Bernarding und Holkenbrink ist zu rechnen, da beide Versorgungsansprüche aus ihren Beamtenverhältnissen auf Zeit verlieren, wenn sie sich nicht zur Verfügung stellen. Für das neue Wirtschaftsressort wird dem Vernehmen nach FDP-Fraktionschef Thomas Egger gehandelt, der sich zu dieser Frage allerdings nicht mehr äußern will. Rein formal könnte der Jurist den Anforderungen genügen: Ein Wirtschaftsstudium werde wohl nicht als "zwingende Voraussetzung" in der Stellenausschreibung gefordert, erklärte Jensen.

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