"Da gibt man etwas auf"

TRIER. (jhe) Große Bauvorhaben für Schulen oder die Beschaffung von Klavieren und Tafeln sind für ihn Vergangenheit: Gerd Kirsch, Leiter des Schulverwaltungsamts, geht in Pension.

 Gerd Kirsch Foto: Julia Hettenhausen

Gerd Kirsch Foto: Julia Hettenhausen

Gerd Kirsch hat einige Superlative zu bieten: Unter fünf Oberbürgermeistern, so zählt Helmut Schröer beeindruckt auf, verlebte Kirsch mehr als 45 Jahre im öffentlichen Dienst. Dabei war er 37 Jahre im Schulverwaltungsamt beschäftigt, das heute die Aufsicht über die 43 Trierer Schulen hat. Jetzt geht der 63-jährige aus Biewer in den verdienten Ruhestand, "mit einem lachenden und einem weinenden Auge", wie er sagt. Unter anderem Schröer, Kulturdezernent Ulrich Holkenbrink und Kirschs Nachfolger Werner Houver verabschiedeten Kirsch feierlich im Trierer Rathaus. "Für 60 Mark im Monat", erinnert sich Kirsch, wurde er 1959 Verwaltungslehrling. Seit 1967 arbeitete er ununterbrochen beim Schulverwaltungsamt, dessen Leitung er 1994 übernahm. Ein Jahr später wurde er zum Oberamtsrat befördert. "Das hatte ich anfänglich gar nicht erhofft", erzählt Kirsch. Hauptsächlich war er für Haushalt und Finanzen tätig, kümmerte sich um Neubauten und Sanierung der Gebäude, plante die Anschaffung von Klavieren oder Turngeräten. "Das Schönste für mich war, wenn eine neue Schule eingeweiht wurde", resümiert Kirsch. "Planung und Bau dauern oft Jahre. Aber dann ist alles fertig, es kommt der Besuch aus Mainz und der Schulchor singt. Da habe ich mich immer sehr gefreut." Etwa 20 solcher Einweihungen, Turnhallen mitgerechnet, konnte er in seinem Berufsleben feiern. Einen besonderen Tag wird Kirsch nicht vergessen: "Eine Schule war neu gebaut worden. Und es fehlten zwei Tage vor Schulbeginn immer noch die Tafeln. Da habe ich wirklich schlecht geschlafen." Ulrich Holkenbrink lobt: "Hier sitzt jemand, dem die Arbeit meist Spaß gemacht hat. Das hat auch in das Amt gestrahlt. Er hatte immer in offenes Ohr für alle und wusste um manche Möglichkeit, Lösungen für Probleme zu finden. So haben das auch viele Schulleiter Triers gesehen, die sich schon herzlich bedankt und von Herrn Kirsch verabschiedet haben." Kirsch fügt hinzu, dass er ja kein Ein-Mann-Betrieb gewesen sei: "Ich hatte sehr gute Mitarbeiter, die ich immer als Kollegen betrachtet habe." Für den Ruhestand hat Kirsch viele Pläne. Er möchte das Joggen anfangen, sich wieder mehr seiner Handball-Spielgemeinschaft und der Vereinsarbeit beim TSG Trier-Biewer widmen. "Außerdem werde ich mich um unseren Garten kümmern, der sehr verlassen und öde daliegt." Weiter möchte er das Geschenk seines Arbeitgebers ausprobieren: "Das Amt hat mir einen Männer-Kochkursus und ein Kochbuch für Anfänger geschenkt." Über viele schmackhafte Speisen nach der Arbeit wird sich besonders Elisabeth Kirsch freuen.

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