Damit Gemeinde lebt

TRIER. (red) Seit 75 Jahren gibt es das Referat Büchereiarbeit im Bistum Trier. Das Referat ist das älteste seiner Art in der Bundesrepublik. Heute ist das Fachreferat Beratungs- und Servicestelle für die rund 300 katholischen öffentlichen Büchereien im Bistum.

Bei diesen wurden alleine im vergangenen Jahr rund 659 000 Bücher und sonstige Medien von mehr als 48 000 Benutzern ausgeliehen. Das Jubiläum wird am 11. Oktober gefeiert. Der Jubiläumstag steht unter dem Motto "Damit Gemeinde lebt: Katholische öffentliche Büchereien als Orte der Begegnung und pastoraler Ange-bote". Zum Auftakt ist um 9 Uhr ein Festgottesdienst im Trierer Dom mit Generalvikar Werner Rössel. Ab 11 Uhr ist der Festakt in der ehemaligen Kapelle des Konvikts. Die Festansprache hält Jörg-Michael Peters, Dechant aus Losheim. Nach dem Mittagessen in der Cafeteria des Bischöflichen Generalvikariates startet um 14 Uhr der Markt der Möglichkeiten. Es wird unter anderem eine Buch- und Medienausstellung zu sehen sein, es gibt Infostände und eine Kontaktbörse. Zum Abschluss des Festtages liest um 16.30 Uhr Stephan Wahl aus seinem Buch "Aljoscha - Geschichten von Gottes kleinem Lieblingsengel". Mit Blick auf das Jubiläum erinnert die heutige Referatsleiterin Dorothee Steuer an Anfänge und Veränderungen der katholischen Büchereiarbeit im Bistum Trier. 1928 wurde die erste bibliothekarische Fachkraft, Änne Kellner, in der Trierer Bistumsverwaltung eingestellt. Fast 40 Jahre lang arbeitete sie als Diözesanbibliothekarin.Medienangebot hat sich kontinuierlich verändert

"Schon die Gründung der bibliothekarischen Fachstelle war davon motiviert, dass die von 1928 bis heute überwiegend ehrenamtlich geleiteten katholischen öffentlichen Büchereien in ihrem Aus- und Aufbau modernen Anforderungen entsprechen müssen", sagt Steuer. Unter den Nationalsozialisten wurde die katholische Büche-reiarbeit stark eingeschränkt, ehe unmittelbar nach Kriegsende die Arbeit verstärkt wieder aufgenommen wurde. Benutzerzahlen und Anzahl der Büchereien stiegen in den folgenden Jahren und Jahrzehnten stetig an. Das Medienangebot veränderte sich kontinuierlich. "Gerade in den vergangenen Jahren ist das Medienangebot durch die Vielzahl elektronischer Medien moderner und differenzierter geworden", sagt Steuer. Als weitere Schwerpunkte der Arbeit in jüngster Vergangenheit nennt sie die zeitgemäßere Ausstattung der Büchereien, die Einführung einer modernen EDV, die Intensivierung der Zusammenarbeit mit Kindergärten und Schulen sowie nach wie vor die Qualifizierung, Beratung und Betreuung der rund 1 200 Ehrenamtlichen. Dabei und auch in der Zusammenarbeit mit den Pfarrgemeinden sei es stets das Anliegen, deutlich zu machen, dass Büchereien "weit mehr sind als Orte, an denen Bücher nur ausgeliehen werden". "Die Büchereien sind Orte der Begegnung, Orte, an denen Menschen ins Gespräch kommen, Orte, an denen Menschen sich nicht nur über Literatur, sondern im wahrsten Sinn über Gott und die Welt unterhalten", sieht Steuer große Chancen der Büchereien auch für die Seelsorge. Und sie zitiert den früheren Trierer Bischof Bernhard Stein, der einmal gesagt habe: "Büchereiarbeit war und ist vor allem Dienst am Menschen. Mit Recht zählt man daher die katholische öffentliche Bücherei zur Grundausstattung der lebendigen Gemeinde." Zu dem Festtag am 11. Oktober sind vor allem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der katholischen öffentlichen Büchereien sowie Gäste eingeladen.

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