Damit Leben mehr ist als Tod und Elend

Stellvertretend für die missio-Projektpartner in Afrika, Asien und Ozeanien berichtete die Ordensfrau von ihrer Arbeit mit Aids-Waisen in Südafrika. Sie betreut zwei Projekte für von Aids betroffene Kinder in Südafrika und Mosambik.

Trier. (red) Rund 70 Spender sind der Einladung des Päpstlichen Missionswerks missio nach Trier gefolgt, um zu erfahren, was mit ihrem Geld geschieht. Pater Hermann Schalück, Präsident von missio Aachen, und Prälat Werner Rössel, Bischofsvikar im Bistum Trier, hießen sie willkommen. Stellvertretend für die missio-Projektpartner in Afrika, Asien und Ozeanien berichtete Ordensfrau Schwester Silke Mallmann von ihrer Arbeit mit Aids-Waisen in Südafrika. Sie betreut zwei Projekte für betroffene Kinder in Südafrika und Mosambik "Täglich sterben in Südafrika 800 Menschen an Aids", so Schwester Silke.Warnung vor Verharmlosung von Aids

"Jeden Tag wird bei uns ein totes Kind aus dem Krankenhaus getragen", klagte sie. Allein in Südafrika wird es nach Angaben von missio bis 2015 zwei bis drei Millionen Aids-Waisenkinder geben. "Schon jetzt wachsen sehr viele Kinder ohne Erwachsene auf.", sagte Schwester Silke. Um denen zu helfen, hat sie ein Zentrum eingerichtet, das Familien und Kindern hilft. "Wir bilden freiwillige Hauskrankenhelfer zu Kinderbetreuern aus", erklärte sie. Angesichts einer Arbeitslosigkeit von 60 Prozent sei diese auch ein Beitrag zur Qualifizierung. Betroffene Kinder und Familien werden durch Hausbesuche, Schulgeld und Nahrungshilfe unterstützt und Waisenkinder in Selbsthilfegruppen betreut. Für besonders gefährdete Kinder werden Tagesstätten eingerichtet. "Diese Zentren sind für die Kinder so etwas wie Ersatzfamilien", so Silke. Hier würden sie nicht nur materiell und medizinisch unterstützt, sondern bekämen auch Tradition und Kultur, Werte und Spiritualität vermittelt. "Kinder, die so etwas durchgemacht haben, müssen auch mal Kind sein dürfen", damit das Leben mehr sei als Tod und Elend. Silke warnte vor Verharmlosung von Aids. Es sei wieder auf dem Vormarsch. "Viele glauben, dass man dank neuer Medikamente mit Aids ganz gut leben kann", sagte sie. Die Medikamente seien eine Chemiekeule und ihr Erfolg von der regelmäßigen Einnahme abhängig. Das einzige, was in Südafrika gegen Aids helfe, seien "Abstinenz und Treue".

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