Damit das Bier besser schmeckt

TRIER. "Produktoptimierung in der Lebensmittelwirtschaft" lautete das Thema beim achten "Trierer Lebensmitteltag", den das Fach Lebensmitteltechnik an der Fachhochschule (FH) Trier ausrichtete.

 Fachwissen und Humor bewiesen die Referenten beim Trierer Lebensmitteltag: (von links) Thomas Mezger (Anton Paar Germany GmbH), Professor Hans Büning-Pfaue (Universität Bonn), Professor Jürgen Apelt (Fachhochschule Trier), Privatdozent Hartmut Evers (KHS AG) und Stefan Hauck (Foss GmbH). Foto: Kim-Björn Becker

Fachwissen und Humor bewiesen die Referenten beim Trierer Lebensmitteltag: (von links) Thomas Mezger (Anton Paar Germany GmbH), Professor Hans Büning-Pfaue (Universität Bonn), Professor Jürgen Apelt (Fachhochschule Trier), Privatdozent Hartmut Evers (KHS AG) und Stefan Hauck (Foss GmbH). Foto: Kim-Björn Becker

Die Analyse und Verbesserung der physikalischen Eigenschaften von Lebensmitteln stand im Mittelpunkt der Diskussion: Beispielsweise hinter dem Begriff "Partikelengeneering" versteckt sich die Analyse von Fließ- und Rieseleigenschaften von Partikeln. Das "NIR-Verfahren" steht für "nahinfrarot-Analyse" und bedeutet, dass man mit Hilfe von Lichtstrahlung in bestimmten Frequenzbereichen die Zusammensetzung von Lebensmitteln ermitteln kann, da die Moleküle in unterschiedlichen Frequenzen auch unterschiedlich stark in Schwingungen versetzt werden. Praxisnahe Themen

Stefan Hauck von der "Foss GmbH" aus Hamburg - einem Hersteller dieser Messgeräte - stellte ein automatisches Analyseverfahren vor, das den Lebensmittelproduzenten den Weg zum Labor und eine manuelle Analyse erspart. "Fehler durch menschliches Fehlverhalten werden so nahezu ausgeschlossen", sagte er. Hartmut Evers von der KHS AG aus Bad Kreuznach referierte über "Verfahrenstechnik im Dienst der Getränkeindustrie" und führte aus, wie man den Druck in Rohrleitungen am besten aufrecht erhalten kann und wie eine Brauerei ihre Kessel am effektivsten reinigt. Die etwa 60 Zuhörer - Beschäftigte im Lebensmittelgewerbe sowie Lehrende und Studierende - folgten den Ausführungen der insgesamt sieben Referenten interessiert. "Der Lebensmitteltag findet jedes Jahr statt", sagte der Organisator Professor Jürgen Apelt von der FH Trier. "Er dient dem Informationsaustausch über aktuelle Forschungen und vermittelt Erfahrung aus der Praxis." Für die angehenden Lebensmitteltechniker von der FH Trier ist das Thema ebenfalls interessant: "Die Vorträge waren allesamt sehr gut und die Themen ausgesprochen interessant", sagte der Diplomand Manfred Ambrosius. Studentin Christina Kiesmann lobte vor allem die "praxisnahen Themen". Unterdessen referierte Professor Rupert Binning von der FH Trier über "Löslichkeit von Gasen in Getränken" und erklärte den Effekt des so genannten "Gushing" - englisch für "Überschäumen". "Wenn Kohlendioxid in einer Flüssigkeit gelöst ist, dann in Form kleinster Mirkobläschen. Bei Druck- oder Temperaturveränderungen vereinigen sich mehrere kleine Bläschen zu einer größeren und vergrößern ihr Volumen. Das nennt man dann ‚Koaleszenz'". Auch für Nicht-Lebensmitteltechniker zeigt sich hier der praktische Nutzen für die nächste Feier mit Champagner und Co, denn bis zu fünf Liter Kohlendioxid befinden sich in einer Flasche Sekt. Zum Abschluss des Lebensmitteltags hielt Prodekan Professor Jürgen Tenhumberg, eine Lobrede auf den Organisator Jürgen Apelt, der Ende Mai nach über 15 Jahren Lehrtätigkeit an der FH Trier in den Ruhestand verabschiedet wird. "Du bist ja noch ein echter Berliner und wir werden Dich hier vermissen", sagte Tenhumberg und überreichte einem sichtlich gerührten Apelt drei Flaschen Riesling - diesmal nicht zur Analyse, sondern nur zum Genuss.

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