Damit ihr Leben niemals vergessen wird

Trier · Willi Körtels, einer der renommiertesten Experten für jüdische Geschichte, hat ein neues Buch veröffentlicht. Zwei Jahre hat er daran gearbeitet. Was Zeitzeugen darüber sagen, ist ihm am wertvollsten.

Gelungenes Projekt: Annelie Diewald liest Geschichten aus dem Buch von Autor Willi Körtels vor. TV-Foto: Martina Greve

Gelungenes Projekt: Annelie Diewald liest Geschichten aus dem Buch von Autor Willi Körtels vor. TV-Foto: Martina Greve

Trier In der Jüdischen Gemeinde stellte Willi Körtels sein neues Buch vor. Bereits etwa zehn Bücher zu diesem Thema hat er veröffentlicht. Seit 30 Jahren widmet er viel von seiner Freizeit dieser Recherche. Zwei Jahre hat die Arbeit für sein neuestes Werk in Anspruch genommen. Dem Leser eröffnen die 108 biografischen Beiträge des neuen Buchs einen Einblick in das Leben vergessener jüdischer Bürger.
"Dankbar bin ich meiner Frau und meiner Familie, die bei aller prinzipiellen Anerkennung meines Tuns das Zuviel nicht immer klaglos ertragen konnte", witzelte Körtes. "Die lobenden Worte von Zeitzeugen gehören zu dem Wertvollsten, was mir in diesem Zusammenhang widerfuhr", sagt Körtels. Zur Einstimmung wurde eine jüdische Ballade vorgetragen. Die Zuhörer waren ergriffen, man glaubte den Schmerz der Mädchen und ihrer Mutter förmlich zu spüren. Auch bei den folgenden Texten konnte man einen guten Eindruck gewinnen, was einen in dem Buch erwartet. Taja Bakal trug ein Gedicht von Clara Levy vor, das bereits von eimem jüdischen Mädchen zur Grundsteinlegung der Synagoge Trier im Jahre 1857 gelesen wurde. Gerty Spies hatte in ihrem Gedicht "Nachher" die schwere Situation verarbeitet, als Überlebende des Holocaust wieder zurück in den Heimatort zu kehren.
Der Lyrikerin Elise Haas wurde im Jahr 2010 bereits eine mehrmonatige Ausstellung in der Universitätsbibliothek gewidmet, auch von ihr ist ein Beitrag zu finden. Außerdem natürlich noch viele andere bedeutende Persönlichkeiten wie Caroline Bresslau-Isay, Schwiegermutter von Albert Schweitzer.
Caroline Bresslau-Isay wurde in Schweich geboren. Der Chor der Jüdischen Kultusgemeinde Trier unter der Leitung von Irina Ladyjenskaja übernahm die musikalische Gestaltung.
Erhältlich ist das Buch "Jüdische Biografien der Region Trier" über Willi Körtes, per E-Mail unter koertels@t-online.de oder telefonisch unter 06501/15774.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort