Das Geheimnis der Ostereier

TRIER. Ostern ohne Ostereier? Unvorstellbar! In diesen Tagen werden besonders viele Eier verkauft. Doch wie kommt es, dass zu Ostern ausreichend Eier in den Regalen stehen? Werden mehr Hühner eingesetzt, oder werden die Eier wochenlang gesammelt?

 Das Objekt der Begierde: Ostereier in allen Farben und Mustern werden zurzeit verkauft. Doch wie kommt es, dass ausreichend Eier in den Regalen stehen?Foto: Anke Scholz

Das Objekt der Begierde: Ostereier in allen Farben und Mustern werden zurzeit verkauft. Doch wie kommt es, dass ausreichend Eier in den Regalen stehen?Foto: Anke Scholz

Rot, blau, grün, gelb, orange, betupft oder gestreift - die Vielfalt der Gestaltungsmöglichkeiten von Ostereiern ist grenzenlos. In den Wochen vor dem Osterfest stehen unzählige Eier im Regal und finden viele Abnehmer. Doch wie kommt es, dass zu Ostern so viele Eier zur Verfügung stehen? Werden die Ostersymbole wochenlang gesammelt, oder werden gar Hühner für die große Nachfrage gezüchtet? Oder bekommen die Hühner die doppelte Ration Futter, damit sie zwei Eier pro Tag legen? Eine Antwort darauf weiß Thomas Janning vom Zentralverband deutscher Geflügelzüchter: "Das Ei ist nach wie vor ein Naturprodukt. Die Henne lässt sich nicht beeinflussen durch mehr Futter oder andere Maßnahmen", erklärt er lachend. Der Grund für die stärkere Verfügbarkeit von Eiern in der Osterzeit liegt in der vorausschauenden Planung der Industrie. In der Eierindustrie werden zwei verschiedene Sparten unterschieden: Zum einen das klassische Schalenei und zum anderen die Verarbeitungsindustrie. Hennen lassen sich nicht beeinflussen

Schließlich werden Eier nicht nur pur verkauft, sondern sind auch in Kuchen, Nudeln und anderen Lebensmitteln enthalten. "In den beiden Industriesparten gibt es bestimmte Verschiebungsmöglichkeiten. Damit zu Ostern ausreichend Schaleneier zur Verfügung stehen, deckt die Verarbeitungsindustrie einfach in den Wochen vor dem Osterfest schon ihren Bedarf ab," erklärt Janning. Aber nicht nur die Industrie, auch die Geflügelhalter planen in den Wochen vor Ostern genau. Sie sorgen dafür, dass die Mauser (der komplette Federwechsel) und die Schlachtung erst in den Wochen nach Ostern stattfinden. So können sich die Hennen auf die Ei-Produktion konzentrieren. Für die meisten Eierfärber führt der Weg zum Objekt der Begierde in den Supermarkt. "Wir bekommen jeden Tag frische Eier geliefert, und die sind spätestens nach drei Tagen verkauft," erklärt Gabi Paquet vom Edeka-Supermarkt in der Schöndorferstraße. Die Einzelhandelskauffrau weiß genau, was das Herz ihrer Kunden vor Ostern begehrt: "Natürlich sind besonders weiße Eier gefragt, weil man sie besser färben kann. In diesem Jahr geht der Trend besonders zum Bio-Ei." Auch fertig gefärbte Eier finden viele Abnehmer. In welcher Variante auch immer - Eier sind derzeit ein Verkaufsschlager. Gabi Paquet berichtet: "Wir verkaufen momentan ungefähr doppelt so viele wie normal."

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