Das Glück zum Greifen nah

TRIER. Mit großen Zielen ist die 7 c des Hindenburg-Gymnasiums nach Köln gefahren, um dort in den Fernseh-Wettkampf "Wir testen die Besten" zu treten. In "Deutschlands größtem Schülerquiz" ermittelt Moderator Dennis Wilms im Kinderkanal bereits in der zweiten Staffel die absoluten Schlaumeier aus 100 Schulklassen.

"Ich habe vorher alles Mögliche gelernt, alle Bundespräsidenten und Kanzler auswendig gelernt, habe mir Hauptstädte angeguckt", berichtet Talea Chorus über ihre Vorbereitungen auf das Fernsehquiz. Die 13-Jährige ist eine der Besten der Klasse, lernt neben Englisch und Französisch auch noch Portugiesisch und Spanisch. Und sie ist beliebt bei ihren Mitschülern. Deswegen wurde sie auserwählt, sich bei der Fernsehsendung im Kinderkanal im direkten Schlagabtausch den bohrenden Fragen von Quizshow-Moderator Dennis Wilms zu stellen. Während sie auf dem Heißen Stuhl in der Mitte des Fernsehstudios Platz nahm, bedienten 20 ihrer Mitschüler Handwahlgeräte, mit denen sie für die richtigen Antworten stimmten. Um Punkte und Ehre

Um Punkte und um Geld geht es bei "Wir testen die Besten", aber auch um die Teilnahme am Finale und ein bisschen auch um die Ehre. Wissen ist gefragt. Alles, was man als Schüler in den Klassen sechs bis acht gelernt haben muss und man als Jugendlicher gelernt haben könnte. Geschichte, Politik, Mathe, Musik, Biologie, Sport und Allgemeinwissen - alles wird von Dennis Wilms abgefragt. Gut präpariert hatte sich die Klasse 7 c, das machte auch den Moderator aufmerksam. Von nahezu jedem Mitschüler aus der eigenen oder einer Parallelklasse bekam Talea einen Talisman. Darunter: Stofftierchen in bunter Vielfalt, eine Karte für die "Miezen" und einen Korken. "Ein bisschen Zittern war dabei. Aufgeregt war ich schon, klar", sagt Talea. Dann aber ging alles glatt, Talea wusste die Antworten: Im Restaurant bedient ein Ober, und das Herz ist ein Muskel. Fast zu einfach, "ich musste über die vorgegebenen Antworten lachen", erinnert sich Talea. Bis Wilms nach dem derzeit erfolgreichsten deutschen Reggae-Sänger fragte. Da zog sie ihren ersten Joker und - Glück gehabt - Mitschülerin Adriana konnte helfen. Die fünfte Frage sollte über Wohl oder Wehe entscheiden. "Ich konnte ja nicht zehn Minuten da sitzen und überlegen." Zocken müsse man, sagte sie in der Sendung, setzte alles auf eine Karte - leider auf die falsche. Statt Mallorca verlegte sie Teneriffa ins Mittelmeer. "Ich war mir überhaupt nicht sicher und war am meisten enttäuscht." Ihre Mitschüler zwar auch, "aber sie waren auch so freundlich, das nicht an mir auszulassen". Hämische Bemerkungen gab es von den anderen Schülern, den Familien und Lehrern auch nicht. Mit 40 Euro haben die HGT-Siebtklässler einen mageren Gewinn nach Hause gebracht. Der wandert zunächst in die Klassenkasse, große Sprünge könne man damit nicht machen. Mit 1820 Punkten hat die 7 c zwar das Finale verpasst, aber erlebt, wie aufwändig es ist, eine Fernsehsendung zu produzieren. Zwei Stunden Drehzeit für 25 Minuten. "Drei Mal mussten wir den Anfang drehen, der Dennis Wilms ist einmal die Treppe runtergefallen", berichtet Jakob Moggia (12). "Und es war spannend zu sehen, als sie die Sendung geschnitten haben", fügt Joshua Fahl (13) hinzu. Ein Erlebnis war es für die Schüler allemal, auch wenn sie geographisch an Teneriffa gescheitert sind.

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