Das Image der Polen

Mit der Situation Polens seit 2004 hat sich der Trierer Politologe Marc Borkam während der zehnten Jahresmitgliederversammlung der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Trier beschäftigt.

Trier. (red) Während der zehnten Jahresmitgliederversammlung der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Trier begrüßte der Vorsitzende Anton Viktor Wyrobisch den Trierer Politologen Marc Borkam, der die politische Situation Polens analysierte und das deutsch-polnische Verhältnis bewertete. Den Anlass für die Ausführungen Borkams bildete die seit dem Amtsantritt der Regierung Kaczynski zunehmend negative Berichterstattung deutscher Medien über Polen. Problematisch dabei sind zum einen die Gleichsetzung der polnischen Regierung mit "den Polen" und die Reproduktion von Stereotypen und Vorurteilen. Dagegen ließen sich fundierte Argumente anführen, so Borkam. Die Beziehungen zwischen Deutschland und Polen sollen sich durch den Beitritt Polens zur Europäischen Union (EU) verschoben haben. Polen könne heute seine Interessen in der EU selbst vertreten, und die deutsche Seite müsse nicht mehr als Fürsprecher der EU-Beitrittskandidaten von 2004 fungieren. Berücksichtige man dies zusammen mit den Bemühungen zur Bekämpfung der Korruption und der Durchleuchtung von Persönlichkeiten, die wichtige öffentliche Ämter bekleiden, auf Verstrickungen mit dem alten Regime, so zeige sich, dass sowohl die polnische Demokratie als auch das deutsch-polnische Verhältnis vor einer guten Zukunft stehe.

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