Das Kind hat einen Namen: Trier Galerie

TRIER. Jetzt hat das "Kind" endlich einen Namen. Das bisher stets mit dem Arbeitstitel "Paulinus-Center" bezeichnete künftige Einkaufszentrum zwischen Fleisch- und Zuckerbergstraße wird "Trier Galerie" heißen. Im März 2008 soll das Center mit rund 70 Läden seine Pforten öffnen.

Die wichtigste Person fehlte bei der Pressekonferenz am Freitag im Casino am Kornmarkt. Karl-Heinz Heuß, Geschäftsführer der Credit Suisse Asset Management Frankfurt), musste passen: Der heftige Wintereinbruch im Rhein-Main-Gebiet in Kombination mit seinem engen Terminplan hielten den 51-jährigen von der Fahrt nach Trier ab. So mussten die übrigen Beteiligten das größte innerstädtische Bauprojekt seit dem Viehmarkt-Umbau ohne den Investor vorstellen. Schwester im Norden: Flensburg Galerie

Heuß wollte seine Abwesenheit nicht als schlechtes Omen verstanden wissen: "Wir sind voll vom Erfolg der Trier Galerie überzeugt und sehr glücklich, dieses Konzept an dieser Stelle realisieren zu können", sagte er im Telefongespräch mit dem TV. Was auf Trier zukommt, lässt sich bereits an Flensburg ablesen. Dort entsteht derzeit quasi das "Schwester"-Projekt: ein Shopping-Center in bester City-Lage mit 70 Fachgeschäften. Eröffnung: Herbst 2006. Die "Eltern" sind dieselben: Die C+T als Initiator und Entwickler, die Credit Suisse als Finanzier. Parallelen auch bei der Namensgebung. Im hohen Norden heißt es "Flensburg Galerie". Insofern lag es nahe, das Trierer entsprechend zu taufen. Spannender waren deshalb die Einzelheiten, die das aus Berlin angereiste Damen-Trio der C+T (Einzelhandels-Bereichsleiterin Maria Koopmann, Vermietungs-Managerin Antje Rebbert und Andrea Meyer als Projektleiterin für die Trier Galerie) ebenfalls verkündete. Neben der spanischen Textilkette Zara auf rund 1600 Quadratmetern (der TV berichtete) wurden unter anderem S'Oliver und Kult aus dem Bereich Junge Mode sowie das Sportfachgeschäft Fink (1000 Quadratmeter) als Mieter gewonnen. Ebenfalls mit im Galerie-Boot: die Schuhfachgeschäfte Deichmann, Taneo und Fink-Schuhe, die Buchhandlung Thalia, Juwelier Christ und ein rund 900 Quadratmeter großes "Schlemmerland". Insgesamt wird die Trier Galerie 20 000 Quadratmeter Einzelhandels-, Gastronomie- und Dienstleistungsfläche umfassen; rund 13 500 davon als reine Verkaufsfläche für etwa 70 Läden und damit weniger, als vom Stadtrat als Obergrenze festgelegt (15 000). Knapp die Hälfte sei bisher vermietet. Gegenüber seinen ersten Planungen, die 2002 für heftigen Widerspruch in der Trierer Öffentlichkeit gesorgt hatten, hat Chefplaner Andreas Middendorf (Geschäftsführer Architekturbüro RKW Düsseldorf) kräftig nachgebessert. Insbesondere die Dachgestaltung wurde der "kleinteilig strukturierten" Umgebung angepasst. Überdachte Fußgängerbrücken über Zuckerberg- und Metzelstraßen ermöglichen es, "trockenen Fußes" vom City-Parkhaus durch den von der Metzelstraße durchschnittenen Doppelkomplex zur Fleischstraße zu gelangen. Die Abbrucharbeiten für das verwaiste Paulinus-Gebäude und für die Ruine des alten City-Parkhauses sollen im Januar beginnen. Als letztes Element soll der 50er-Jahre-Bau in der Fleischstraße (Ex-Interbook) voraussichtlich im April fallen. Von März bis August 2006 stehen archäologische Untersuchungen des Baugrundstücks auf dem Programm. "Die heiße Phase der Bauarbeiten beginnt mit dem Ausheben der Baugrube im Sommer und der Grundsteinlegung im September 2006", kündigt Projektmanagerin Andrea Meyer an. Geplanter Eröffnungstermin für den gut 70 Millionen Euro teueren Einkaufstempel: "Im Frühjahr 2008; wenn wir es hinkriegen im März.""Verstehen uns als Teil der City"

OB Helmut Schröer und Baudezernent Peter Dietze bewerteten in der Pressekonferenz das Projekt sehr positiv. Schröer zog den Vergleich mit Flensburg heran: "Dieses Center genügt besonderen Ansprüchen. Es wurde nicht einfach nur ‚hingebaut‘." Er sagte aber auch, es komme auf den "gesunden Mix der Geschäfte" an: "Wenn es das wird, was in Trier sonst schon vorkommt, dann wird es problematisch." C+T-Einzelhandels-Bereichsleiterin Maria Koopmann sieht dieses Problem nicht: "Wir verstehen uns als Teil der Innenstadt und nicht als Konkurrenz." Insgesamt werde die City als Ganzes von der Trier Galerie profitieren: "Wir wollen Kunden anziehen, die sonst nicht unbedingt nach Trier kommen."

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