Das Land und die Menschen

TRIER. Premiere für Trier: Die ersten Israelischen Kulturtage sind im Rathaus eröffnet worden. Bis zum 21. November erwartet die Besucher ein reichhaltiges Programm mit jüdischer Kultur in mannigfaltigen Facetten.

 "Our Country" heißt die Foto-Ausstellung zur Eröffnung der ersten Israelischen Kulturtage im Trierer Rathaus.Foto: Ludwig Hoff

"Our Country" heißt die Foto-Ausstellung zur Eröffnung der ersten Israelischen Kulturtage im Trierer Rathaus.Foto: Ludwig Hoff

"Israel kommt zu Ihnen nach Trier", sagte Amit Gilad, Pressesprecher und Zweiter Sekretär der Israelischen Botschaft, bei der Eröffnungsfeier zu den ersten Israelischen Kulturtagen im großen Rathaussaal. Der hohe israelische Repräsentant aus Berlin lud dazu ein, eifrig von dem vielseitigen Angebot Gebrauch zu machen. Dann sei dem Erstlingswerk am Ende vergönnt, "eine feste Größe im Trierer Kulturleben" zu werden, lautete sein Wunsch. Die insgesamt zehn Veranstaltungstage kämen einer Reise in sein Heimatland gleich, bei der die Besucher selbst die unterschiedlichen Stationen bestimmen könnten, lobte Gilad das Projekt, das Neugierde für israelische Kultur wecken soll. Den Auftakt bildet die Ausstellung "Our Country" des israelischen Photographen Alex Levac im Kreuzgang des Rathauses. Seine teils großformatigen Schwarz-Weiß-Aufnahmen zeichnen ein ungewohntes und völlig anderes Bild von dem konfliktbeladenen Land. Zusammen mit dem Ehrenvorsitzenden der Jüdischen Gemeinde Trier, Gerd Voremberg, hieß Oliver Lauer, Vorsitzender der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, zahlreiche Gäste, darunter Triers Oberbürgermeister Helmut Schröer und zahlreiche Stadtratsmitglieder, willkommen. Die ersten Israelischen Kulturtage stellten den "uneingeschränkten Höhepunkt unserer bisherigen Arbeit dar", freute sich Oliver Lauer. Wenn es stimme, dass Deutsche und Israelis wenig voneinander wüssten, dann stellten die Kulturtage eine Grundlage für ein besseres Verständnis dar, "welches über die Fernsehsessel-Perspektive hinausgeht". Schirmherr Helmut Schröer wünschte sich, dass die Kulturtage keine "Eintagsfliege" blieben, sondern regelmäßig stattfänden. Wenn die Jüdische Gemeinde in Trier heute über 400 Mitglieder zähle, dann sei dies ein freudiger Umstand. Schröer verschwieg in seinem Grußwort nicht die "dunkelste Geschichte unserer Stadt", als am 9. November 1938 die Synagoge von den Nationalsozialisten niedergebrannt wurde. Die jüdischen Mitbürger "gehören zu unserer Stadt", bekräftigte er."Wunderschöne Fotos"

Ursula Puhl möchte möglichst viele Veranstaltungen besuchen: "Ich bin ganz begeistert." Nur hätte sie sich noch größeren "jugendlichen Zulauf" gewünscht. "Die Fotos finde ich wunderschön", meint Svetlana Kosharowska, "ich bin gespannt auf die nächsten Tage." Musikalisch eröffnet wurden die Kulturtage durch die Jazzband des Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums. Veranstaltungen: 13. und 14. November Israelisches Kino, 14. und 21. November Stadtrundgang durch das jüdische Trier, 16. November Konzert mit Tirzah Haase und Armine Ghuloyan, 17. November Vortrag "Herzls Vision und Israel heute", 18. November Konzert mit Helga Bohnet, 20. November Kammerkonzert des "Tel Aviv Trios".

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