Das Problem mit der Probebühne

TRIER. (jp) Die SPD setzt sich dafür ein, die Räume des ehemaligen Fernsehsenders "Trier Plus" als zusätzliche Probebühne für das Trierer Theater anzumieten (der TV berichtete). Intendant Gerhard Weber hält dagegen: "Es ist wenig hilfreich, ein einzelnes Thema unabhängig von anderen Problemen herauszugreifen."

Peter Spang, kulturpolitischer Sprecher der SPD, hat im Namen seiner Ratsfraktion die Diskussion mit einem Schreiben an den Kulturdezernenten Ulrich Holkenbrink eingeleitet. Der aktuelle Zustand sei eine Zumutung für alle Beteiligten, aufgrund der Raumnot komme es zu einem "regelrechten Verdrängungswettbewerb". Sicher ist die Raumnot seit langem ein Problem, räumt Gerhard Weber ein. Zuerst derzeitigen Zustand sichern

Dennoch müsse diese Frage in komplexem Zusammenhang mit den finanziellen Zusatzbelastungen des Theaters für die kommenden Jahre gesehen werden. "Der Theaterhaushalt hat vieles zu verkraften, um zunächst nur den derzeitigen Zustand zu sichern." Schließlich steigen unter anderem Personalkosten und Energiepreise, verschärfte Sicherheitsauflagen vor allem im Brandschutz müssen erfüllt werden, die Anmietung von Lagerräumen ist zur Unterbringung der umfangreichen Kulissen notwendig. Außerdem sei die Verbesserung der Probenbedingungen nicht der einzige Punkt auf der Wunschliste. "Da wären die Zuschusserhöhung für die Antikenfestspiele, die Vergrößerung des Opernchors und des Orchesters, die Intensivierung der Werbung, die Erhöhung der Haushaltsansätze für Bühnenausstattung und andere Punkte", so Weber. Schließlich sei die Frage zu klären, ob anstelle jahrelanger Mietzahlungen das Theatergebäude erweitert werden sollte. Webers Fazit: "Wir haben die Pflicht, das Wünschenswerte vom Unverzichtbaren zu trennen."

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