Das Recht auf Ungleichheit wahren

QUINT. (gkl) Erfolgreiche Integration: Seit zehn Jahren betreut Haus Tobias in Zewen nicht-behinderte und hör- und sprachbehinderte Kinder.

 Haus Tobias als riesige Torte: Zum Jubiläum durften Kinder und Eltern die Einrichtung aus Zuckerguss in kleine Stücke zerlegen.Foto: Gerhard Kluth

Haus Tobias als riesige Torte: Zum Jubiläum durften Kinder und Eltern die Einrichtung aus Zuckerguss in kleine Stücke zerlegen.Foto: Gerhard Kluth

Das Betreuungsangebot von Haus Tobias geht weit über das Maß eines normalen Kindergartens hinaus. Es beinhaltet eine intensive therapeutische Betreuung, die eine optimale Förderung gewährleisten soll. Die Einrichtung des Caritasverbands verfügt über 100 Kindergartenplätze, die sich 60 nicht behinderte und 40 hör- und sprachbehinderte Kinder teilen. Seit drei Jahren ist Susanne Fuchs Leiterin des Hauses. Bei der Jubiläumsfeier bedankte sie sich bei allen am Aufbau und Betrieb des Hauses Beteiligten: "Zehn Jahre gemeinsames Leben, Lernen und Fördern von Kindern mit und ohne Behinderung sind ein Zeichen dafür, dass unser Haus ein Haus der Lebenswirklichkeit ist. Diese Wirklichkeit ist eine Bereicherung für uns alle." Zu einem großen Teil seien die Kinder für das Gelingen des Projekts verantwortlich. Viele Impulse, die den Erwachsenen gezeigt hätten, wie unbefangen ein Zusammenleben sein kann, seien von ihnen ausgegangen. Eine wichtige Stütze für die Arbeit seien auch die Eltern und der Förderverein. Sie halfen den Mitarbeitern bei ihrer Arbeit, sei es durch Gespräche und Anregungen, sei es durch aktives Handanlegen beim Bau eines Spielgerätehauses.Caritas ist stolz auf die Einrichtung

Für die Zukunft wünscht sich die Leiterin von Haus Tobias, dass das integrative Recht auf Ungleichheit allen Menschen zustehe. Dieses Recht zu wahren, sehe sie als eine der bedeutendsten pädagogischen und gesellschaftlichen Aufgaben unserer Zeit an. Bernd Kettern, Leiter des Caritasverbands der Region Trier, betonte, wie stolz die Organisation auf Haus Tobias sei. Dass die Einrichtung wichtig sei, zeige sich auch darin, dass inzwischen in Thomm, Leiwen und Trier-West Außengruppen entstanden seien. Sorgen bereitet ihm die Finanzlage: Er hofft, dass es auch künftig möglich ist, das Haus so zu fördern, wie es notwendig ist. An den Jubiläumsfeiern waren auch die Kinder beteiligt: Sie spielten die biblische Geschichte von Tobias nach. Weitere Theateraufführungen, Spiele im Freien, Musik, Kaffee und Kuchen sowie ein Grillstand rundeten das Angebot ab.

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