Das Warten auf dem Wasser hat ein Ende

Als dritte von zehn Schleusenanlagen an der Mosel wird ab 2009 in Trier eine zweite Schleuse gebaut. Das soll vor allem den Güterschiffen zugute kommen, die oft einige Stunden Wartezeit in Kauf nehmen müssen.

 Ortsbegehung einmal anders: Bundestagsabgeordneter Karl Diller (rechts) und Joachim Gährs, Leiter des Wasser- und Schifffahrtsamts, unterwegs auf der Mosel. TV-Foto: Rebecca Schaal

Ortsbegehung einmal anders: Bundestagsabgeordneter Karl Diller (rechts) und Joachim Gährs, Leiter des Wasser- und Schifffahrtsamts, unterwegs auf der Mosel. TV-Foto: Rebecca Schaal

Trier. Zehn Millionen Tonnen pro Jahr: Für diese Menge an Gütern ist die Mosel als Bundesschifffahrtsstraße einst angelegt worden. Mittlerweile sind es allerdings bereits rund 16 Millionen Tonnen, die Jahr für Jahr auf dem Wasser - und damit auch durch die Schleusen - transportiert werden. Personenschiffe haben an den Schleusen dabei stets Vorfahrt. Für die Güterschiffe bedeutet das nicht selten eine Wartezeit von ein bis zwei Stunden. "Das ist bares Geld. Die zweite Schleusenkammer hilft hier aus wirtschaftlicher Sicht erheblich", sagt der Bundestagsabgeordnete Karl Diller (SPD). Der Politiker will sich vor Ort überzeugen von "einer der größten Baustellen, die Trier dann haben wird". Grünes Licht für das 40-Millionen-Projekt, mit dessen Bau 2009 für rund vier Jahre begonnen wird, hatte Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee bereits beim Verkehrsgipfel in Trier am vergangenen Freitag gegeben (der TV berichtete). Dass die Schleusen in Zeltingen und Fankel bevorzugt behandelt wurden und momentan schon ausgebaut werden, liegt einzig am Personenschiffsverkehr: "Dort werden pro Jahr 4000 bis 5000 Schiffe mehr durchgeschleust", sagt Joachim Gährs, Leiter des Trierer Wasser- und Schifffahrtsamts (WSA).Biotop soll als Ausgleich entstehen

Die zweite Schleuse birgt aber noch einen weiteren Vorteil: "Die Schleuse ist jetzt gut 40 Jahre alt, da fällt schon einiges an Reparaturen an. Dafür müsste der komplette Trierer Schleusenverkehr eingestellt werden - das geht natürlich nicht", sagt Eleonore Bernarding vom Sachbereich "Neubau" des WSA. Sei die zweite Schleuse erst einmal vorhanden, könne das Amt die alte Schleuse warten. Derzeit läuft das Planfeststellungsverfahren für den Neubau der zweiten Schleusenkammer, die Einspruchsfrist ist gerade verstrichen. Einen größeren Einwand durch das Landesmuseum habe es gegeben, sagt Bernarding. Dabei geht es um das Biotop, das das WSA als Ausgleichsmaßnahme mit einer Größe von rund 15 Hektar zwischen dem Bauhof des WSA und dem Sportboothafen Monaise anlegen will. Die Planfeststellungsbehörde - in diesem Fall die Wasser- und Schifffahrtsdirektion Südwest in Mainz - prüft derzeit die Einwände des Museums hinsichtlich möglicher historischer Überreste im Gebiet des geplanten Biotops. Die Fläche dafür wird von der Stadt bereitgestellt, für die Errichtung und Bepflanzung ist das WSA verantwortlich. Auch ein ehemaliges Militärgebäude soll für diesen Zweck abgerissen werden. Das WSA arbeite dabei eng mit der Stadt Trier zusammen, "die dem Projekt positiv gegenüber steht" (Gährs).

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