"Das Wichtigste ist die Vermarktung"

OLEWIG. Sprecher der Winzer, Ortsbeiratsmitglied und Vorsitzender des Sportvereins: Peter Terges setzt sich für seinen Heimatort Olewig ein. Anfang der 70er Jahre übernahm er den Weinbau von seinen Eltern.

Dass er Winzer geworden ist, hat er niemals bereut: Wer nur einige Sätze mit Peter Terges wechselt, merkt schnell, dass der Mann seinen Traumberuf gefunden hat. Fünf Hektar Rebfläche bewirtschaftet der Winzer, zwischen 40 000 und 50 000 Flaschen Wein füllt er pro Jahr ab: Terges ist stolz auf seinen Betrieb - und auf seinen Heimatort Olewig. Dort hat er fast sein ganzes Leben verbracht, dort besuchte er die Volksschule - erst im Altbau an der Olewiger Straße, später in ihrem neuen Domizil einige hundert Meter weiter an der Straße "Auf der Ayl".50 Jahre alt ist der Winzer. "Ich bin Jahrhundert-Jahrgang 1953", sagt er schmunzelnd. Wein hat im Leben von Terges eine große Rolle gespielt. Seine Eltern hatten einen Gemischtbetrieb - Weinbau und Landwirtschaft. Dort absolvierte der Sohn seine dreijährige Lehre, anschließend ging er zur weiteren Ausbildung für ein halbes Jahr zu einer großen Kellerei.Zahlreiche Veränderungen im Ort erlebte der Winzer, etwa die Erschließung neuer Baugebiete "Auf der Hill", den Bau der Ortsumgehung in den 70er Jahren oder die noch andauernde Sanierung der Ortsdurchfahrt. "Insgesamt hat sich Olewig zum Besseren verändert", betont Terges. Einen Anteil daran hatte er selbst: Als Mitglied des Ortsbeirates engagiert er sich in der Kommunalpolitik. Terges: "Am meisten liegt mir am Herzen, was aus dem Olewiger Kloster wird." Als Vorsitzender des Sportvereins setzt sich der Winzer für das Gemeinschaftsleben im Ort ein. Er steht sogar noch selbst auf dem Fußballplatz. "Immer als Mittelstürmer", erzählt er. "Inzwischen bei den Altherren."Über seinen Heimatort hinaus bekannt ist Terges als Sprecher der Olewiger Winzer. "Es geht nur gemeinsam", betont er. In seinem Betrieb hat Terges keine fest angestellten Mitarbeiter. Lediglich Aushilfskräfte setzt er zur Arbeit im Weinberg, zum Schneiden und Binden der Reben und zur Lese ein. Fünf bis sechs braucht er, wenn die Trauben reif sind. Die Verarbeitung der Trauben übernimmt Terges persönlich. "Der Keller ist mein Bereich", stellt er klar. Auch die Verwaltung des Betriebs ist in der Familie organisiert - die Büroarbeiten sind Aufgabe seiner Ehefrau.Mit eigenem Stand auf der "Grünen Woche"

Über den Erfolg eines Weinbau-Betriebs entscheidet nach Terges' Ansicht nicht nur die Qualität des Weins. "Ein Winzer muss sich mit Boden und Pflanzen gut auskennen, und er muss sich auf die Kellerwirtschaft verstehen", sagt er. "Das allerwichtigste aber ist die Vermarktung." Seit zwanzig Jahren ist er mit einem eigenen Stand auf der "Grünen Woche" in Berlin vertreten.Das Engagement in der Bundeshauptstadt lohnt sich: Etwa die Hälfte des Weines, den er in Deutschland absetzt, liefere er nach Berlin und in die umliegenden Gebiete, schätzt der Winzer. Ein Fünftel der Produktion gehe in den Export. "Zum Großteil nach Japan und in die USA", erklärt er.Nur zehn Prozent seines Weins verkauft Terges an Fachhandel und Gastronomie - in erster Linie setzt er auf Privatkunden. In seiner Weinstube in Olewig, gebaut Anfang der 70er Jahre, können die Kunden den Wein probieren - in Sichtweite der Hänge, an denen die Trauben gewachsen sind.Hier erleben die Weintrinker Terges in Bestform: Nie um ein Thema verlegen, sucht er den persönlichen Kontakt zu seinen Gästen - ob es um die Trierer Lokalpolitik oder das Geschehen in der großen weiten Welt geht. Morgen in unserer Serie "Olewig - ganz nah": Vorzeigebetrieb in schöner Lage - die Gärtnerei Schmidgen.

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