Das blaue Wunder erlebt

Die Unternehmensfarbe der Trierer Stadtwerke ist Blau. Kein Wunder, dass ganze Heerscharen von "Blaumännern" und "Blaufrauen" am Sonntag in der Stadtwerke-Zentrale in der Ostallee unterwegs waren. Die Mitarbeiter zeigten, erklärten, unterhielten und beköstigten die Besuchermassen, die der Einladung gemäß folgsam "blau machten".

 Nachwuchs-Chauffeurin: Die vierjährige Denise Heinz darf an das Lenkrad des Stadtwerke-Oldtimers aus dem Jahr 1962. TV-Foto: Gabriela Böhm

Nachwuchs-Chauffeurin: Die vierjährige Denise Heinz darf an das Lenkrad des Stadtwerke-Oldtimers aus dem Jahr 1962. TV-Foto: Gabriela Böhm

Trier. Einen ganzen Tag hinter die Kulissen schauen, den Geheimnissen von "Gasspürern" und "Wasserlecksuchern" auf den Grund gehen oder ein "Blasensetzgerät" kennenlernen: Menschen, die am Sonntag kostenlos per Bus zu den Stadtwerken Trier kamen oder "für lau" im Parkhaus parken durften, hatten dazu die Gelegenheit. Ihnen wurde bereits mit Durchschreiten des blau gehaltenen Entrees mit Wasser- und Farbinstallation buchstäblich der blaue Teppich ausgerollt.

Die Stadtwerke Trier boten nach früheren Großveranstaltungen zum ersten Mal einen Tag der offenen Tür. Dem Besucherinteresse nach zu schließen fiele eine Wiederholung auf fruchtbaren Boden. Auch den Stadtwerke-Mitarbeitern schien die Veranstaltung willkommen zu sein, "um mit dem Klischee aufzuräumen, dass wir sonst nur um ein Loch in der Straße stehen und dort hineingucken", sagte einer von ihnen.

Gestern gab es jedenfalls keine Löcher, sondern Werkstätten zu bestaunen. Wie bei Lothar Lichtenthal und Franz Schwind, die ihre Gerätschaften zur Gasrohrnetzüberprüfung demonstrieren. Manche Gasrohre würden sie entsprechend ihrem Zustand dreimal im Jahr kontrollieren, andere nur alle vier Jahre. Ein gefährlicher Job? Eigentlich nicht, erklären die beiden, sofern man sich an die Vorschriften hielte.

In der Werkstatt gleich daneben dürfen Kinder Kunststoffrohre miteinander verschweißen. Die blauen sind für Wasser, die orangenen für Gas, lernt der Besucher. Ruck-zuck hat ein Junge zwei Kunststoffteile miteinander verschweißt. "Fast genauso muss es sein, damit das Wasser bei Ihnen zu Hause ankommt", klärt der Moderator und "Mann fürs Wasser" die Besucher auf. "Wenn es doch immer so schnell ginge", kommentiert ein Gast trocken.

Während die FWG-Jazz-Band ordentlich was auf die Ohren gibt, informieren sich die Besucher - darunter auffällig viele Kommunalpolitiker aus der Stadt und den umliegenden Verbandsgemeinden - an weiteren Ständen. Oder gehen mit Hilfe eines Krans in luftige Höhe. Richtig was zu tun bekommen die "Blaumänner" und "Blaufrauen" der Essensausgabe, wo der Straßenbahnerverein der Stadt Trier die Besucher versorgt, die oft in Familienverbänden das Mittagsangebot nutzen.

Für Wiedersehensfreude sorgt nicht nur ein Stadtwerke-bus aus dem Jahr 1962, der komplett restauriert ist. Micheline Probst, seit fast 25 Jahren Bus-Kundin, ist völlig begeistert von dem Fahrzeug und dem Fest, bei dem sie schon ehemalige Fahrer wiedergetroffen hat. "Es ist wie ein riesengroßes Familienfest", sagt sie und freut sich sichtlich über eine blaue Rose, die sie geschenkt bekommen hat.

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