Das lange Warten auf die City-Scouts

TRIER. Private Sicherheitskräfte in Uniform sollen in der Innenstadt Streife gehen - diese Forderung hatte die CDU bereits im Januar präsentiert. Bis jetzt war jedoch kein City-Scout in Trier zu sehen. "Sie marschieren ab Dezember", sagte gestern Ordnungsdezernentin Christiane Horsch. Der Auftrag wird an eine Sicherheitsfirma aus Trier gehen.

"Wir stehen kurz vor der Auftragsvergabe", erklärte Horsch im Gespräch mit dem TV . Die Stadt habe nicht das günstigste Angebot ausgewählt, sondern die Entscheidung davon abhängig gemacht, "welche Firma unsere hohen Anforderungen erfüllen kann". Diese Anforderungen hat die CDU Trier bereits im Januar definiert. "Gut ausgebildete Bedienstete von privaten Sicherheitsunternehmen sollen in der Innenstadt Präsenz zeigen und dadurch bereits im Vorfeld Ordnungswidrigkeiten und Straftaten verhindern" - mit diesen Worten leitete Ulrich Holkenbrink, Trierer Kulturdezernent und Vorsitzender des CDU-Kreisverbands Trier-Stadt, vor zehn Monaten die Diskussion um die Optimierung der inneren Sicherheit in der Römerstadt ein. Der Stadtrat nahm daraufhin einen entsprechenden Beschlussvorschlag von Christiane Horsch gegen die Stimmen der SPD und der Grünen an.Zusammenarbeit mit Bundesverband

Im Mai meldete Horsch auf TV -Anfrage, es habe in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband deutscher Wach- und Sicherheitsunternehmen eine Ausschreibung gegeben. Doch da der Trierer Haushalt zu diesem Zeitpunkt noch nicht von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion genehmigt worden war, konnte die Stadt noch keinen konkreten Auftrag erteilen. "Hätten wir früher einen genehmigten Haushalt gehabt, dann wären die Scouts schon längst unterwegs", sagte Horsch gestern. Das Auswahlverfahren habe wesentlich länger gedauert als ursprünglich angenommen. "Die Kandidaten müssen einem vielschichtigen Anforderungsprofil entsprechen", betonte Horsch. Sie sollen, ausgestattet mit Handy und Funkgerät, beobachten und Präsenz zeigen. Außerdem sollen sie Besuchern der Stadt Trier als Ansprechpartner zur Verfügung stehen und sowohl freundlich als auch kompetent Auskunft geben können. "Derart breite Anforderungen sind für viele Sicherheitsfirmen ein Novum und auch ein neues Marktsegment", betonte die Wirtschaftsdezernentin. "Das Interesse an unserer Ausschreibung war nicht besonders hoch." Das Projekt sei vorläufig für ein Jahr geplant, 75 500 Euro seien dafür im Haushalt eingestellt. Die Sicherheitskräfte müssen die Polizei hinzuziehen, wenn es brenzlig wird. "Es werden auf keinen Fall hoheitliche Rechte auf die Sicherheitskräfte übertragen", betonte die Ordnungsdezernentin. "Die Ahndung von Straftaten und Ordnungswidrigkeiten bleibt die Aufgabe der Polizei." Nach dem TV vorliegenden Informationen geht der Auftrag an eine Sicherheitsfirma aus Trier.

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