Das makabre Dutzend ist voll

"Es ist der reinste Horror": Die Bewohner der Uni-Umgebung können nicht mehr ruhig schlafen, seit ein Unbekannter sie mit nächtlichen Brandanschlägen auf Autos terrorisiert. Der Schaden liegt bei inzwischen fast einer halben Million Euro.

Trier-Kürenz. Das makabre Dutzend ist voll. Der Brandanschlag in der Tiefgarage in der Pluwiger Straße war der zwölfte seit Beginn der "Serie" im Juli 2006. Die "Verschnaufpause" dauerte gerade gerade einmal zweieinhalb Wochen. Zuletzt hatte in der Nacht zum 25. August in der Straße "Auf der Au" ein vorsätzlich gelegter Brand ein Auto zerstört und zwei weitere stark beschädigt. In den frühen Morgenstunden des gestrigen Donnerstags war es erneut so weit. "Um 4.30 Uhr ging der Alarm bei uns ein. Gemeldet wurde ein PKW-Brand in einer Tiefgarage", berichtet Thomas Reinholz, Wachabteilungsleiter bei der Berufsfeuerwehr Trier. Der Brandort bestätigte die erste Befürchtung: Pluwiger Straße (Neukürenz), Uni-Nähe, also wie gehabt. Am Einsatzort bot sich Männern von Berufsfeuerwehr und Löschzug Kürenz ein gewohntes Bild: zwei lichterloh brennende Personenwagen und mehrere weitere, die kurz davor standen, ebenfalls in Flammen. Bilanz nach dem Löscheinsatz in der in Hang gebauten und leicht zugänglichen Tiefgarage : Zwei Autos total zerstört, eins schwer und mehrere weitere leicht beschädigt. Einschließlich der Brand- und Einsatzauswirkungen auf das Gebäude beträgt der Schaden gut 30 000 Euro. "Macht alles in allem inzwischen fast eine halbe Million Schaden", rechnet Polizei-Pressesprecher Reinhard Rothgerber zusammen. Weitaus weniger stattlich ist die Bilanz der bisherigen Ermittlungen. Noch in der jüngsten Tatnacht überprüfte die Polizeiinspektion Trier mehrere Personen, ein konkreter Verdacht ergab sich aber nicht. Rothgerber: "Wir haben nach wie vor keine heiße Spur."Was Erkenntnisse zur Vorgehensweise und der verwendeten Brandbeschleuniger anbetrifft, hält sich die Polizei "aus ermittlungstaktischen Gründen" sehr bedeckt. Dass stets der oder die selben Täter am Werk waren, steht längst außer Frage: "Die Handschrift ist eindeutig dieselbe".Die Bewohner von Neukürenz und des Tarforster Plateaus leben weiterhin in Angst - und in versicherungstechnischer Unsicherheit. Betroffene Autobesitzer, die lediglich eine Teilkasko-Versicherung haben, werden mit hoher Wahrscheinlichkeit auf dem Schaden sitzen bleiben. Sie müssen auf eine Festnahme des Brandstifter hoffen und darauf, dass bei ihm etwas zu holen ist. Einige haben bereits reagiert und aus Furcht vor einem Brandanschlag auf ihre Fahrzeuge ihren Versicherungsschutz auf Vollkasko erweitert.Die Polizei hofft bei ihren Ermittlungen auf Hinweise aus der Bevölkerung. Telefon 0651/ 2019-217 oder 9779-2290.

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