Und rund 400 Mützen waren gekommen. Verdiente Mützen. Jecke Mützen. Rote, grüne, einfarbige und bunte ­ mit Glitzer-Steinchen oder langen Federn. Manche waren gar auf karnevalistisch- königlichen Häuptern ins Unterhaltungszentrum zur achten Auflage des Prinzenempfangs gekommen. Gar aus Berlin hatte einer den Weg in die Großraumdisco gefunden: Bundestagsneuling Bernhard Kaster ­ allerdings ohne karnevalistische Kopfbedeckung. Aus Westfalen, quasi der karnevalistischen Diaspora, kamen Horst Herpes und Elvira Koslowski mit ihrem Bauchredner-Papa "Master Me" angereist. Weil Horst endlich Mitglied bei Gustl Thormeyers' KG Heuschreck werden wollte und Elvira nichts anderes im Kopf hat als Eintracht-Trainer Paul Linz. Die kessen Sprüchen trieben so manchen die Tränen in die Augen. So lustig können Westfalen sein. Fast so lustig wie gebürtige Saarländer. Wenn sie, wie Bürgermeister Georg Bernading, auf der Bühne Witze über nackte P(f)älzer erzählen, denen die unbekleideten Putten in der Kirchenkuppel als Vorbild dienen und auf die Kritik des Pfarrers, die Engelchen dürften nackt sein, da sie aus Bimsstein seien, antworten, dass sie aus Ramstein seien. Wenn selbst Politiker zu solch humoresken Höhenflügen ansetzen, dann muss wohl Karneval sein… Die bisherige Session fand das Trierer Prinzenpaar hervorragend. "Es ist ein Traum in Erfüllung gegangen", gestand die ehemalige Schönheitskönigin Carmen I. vom Verkehrsverbund ­ sie freut sich mit ihrem Prinzen Christoph I. von der Cityinitiative auf jeden der rund 250 Auftritte in den nächsten sieben Wochen. So wie Bernd Gritzmacher, Dorint-Chef Thomas Frisch und Friseurin Georgette Faldey die Berufung in den Hofstaat des Trierer Prinzenpaares genossen. Wenn dann zum Abschluss mit Sylvia Urschel sogar noch die Deutsche Meisterin im Mariechentanz ihre Beine über die Bühne wirbelt, dann trügt der Schein wohl nicht: Das muss Karneval sein…