"Das wird uns alle überleben!"

Trier. (bru) Vertreter des Caritasverbandes, Juristen, Notare, Presse: Die erste, sehr bürokratische Hürde für eine Stiftung, die später ganz unbürokratisch helfen soll, wurde nun genommen.

Hinter jeder Stiftung steht nicht nur der Wille des Spenders, sondern zunächst einmal ein Berg an juristischen Vorschriften und Formalitäten. Um den Rechtsweg zu erleichtern, hat der Caritasverband im Bistum Trier bereits im Dezember 2004 die Dachstiftung "Menschen in Not" gegründet. Dieser Dachverband vereinfacht die stiftungsrechtliche Abstimmung und ermöglicht den einzelnen Stiftungen die Konzentration auf das Eigentliche: die Hilfe für notleidende Menschen vor Ort. So erläutert Winfried Görgen, Geschäftsführer der Stiftung "Menschen in Not", die Ausgangslage. Kein Lebensweg sollte eine Sackgasse sein

"Der Gedanke an ‚Zeichen der Hoffnung' kam uns schon vor fünf Jahren. Bislang sind wir wegen der juristischen Formalitäten zurückgeschreckt. Für uns ist es eine große Freude, unter dem Dachverband unser Ziel verwirklichen zu können", fügt Bernd Kettern, Direktor des regionalen Caritasverbandes, an. Ein Grundkapital sei bereits vorhanden: 50 000 Euro von der Caritas-Gesellschaft als Einstieg. Weitere Unterstützer waren schon vor Gesellschaftsgründung gefunden. Die Besonderheit von "Zeichen der Hoffnung" erläutert Prälat Franz Josef Gebert, Vorsitzender des Caritasverbands für die Diözese Trier und Stellvertretender Vorsitzender des Kuratoriums: "Überall werden Regelförderungen heruntergefahren; ganze Systeme stehen am Rande der Leistungsfähigkeit. Trotzdem gibt es erfreulicherweise sogar immer mehr Menschen, die sich diesen Problemen stellen, die aber auch ganz gezielt sagen, wo sie ihre finanzielle Hilfe angebracht wissen wollen. ‚Zeichen der Hoffnung' unterstützt Trierer Projekte. Die regionalen Caritas-Verbände haben den unmittelbaren Kontakt zu den Menschen. So kann die Stiftung mit einem minimalen Verwaltungsaufwand direkt und unbürokratisch helfen." Kettern nennt einige Beispiele: "Es gibt hungrige Kinder in Trier-West, die Learn-Factory in Trier-Ehrang fördert lernbehinderte Jugendliche, Migranten können sich keinen Deutsch-Unterricht leisten... Kein Lebensweg sollte eine Sackgasse sein. Egal in welchem Alter. Der Schwerpunkt der Stiftung kann Jahr für Jahr an einer anderen Stelle liegen. Es sei denn, ein Stifter legt exakt fest, was mit seinem Geld geschehen soll." Genau hier gelte es aber, Wichtiges zu bedenken: "Probleme ändern sich. Manche können morgen gelöst sein; neue werden dazukommen. Das Besondere an Stiftungen ist, dass das Geld nicht ausgegeben wird. Es wird nur mit dessen Zinsen gearbeitet. Was wir hier unterschreiben, wird uns alle überleben!" Görgen, ganz Geschäftsführer, führt noch einen positiven Aspekt an: "Von diesem Moment an für zwölf Monate ist jede Spende - sei es eine kleine Zuspende, die das Grundkapital erhöht, oder eine Stiftung doppelt steuerlich absetzbar!" Kleiner Widerspruch kommt aus der Juristenfraktion: "Nur bis 307 000 Euro..." Spenden und Stiftungsbeiträge können überwiesen werden an: Konto 70 10, Pax-Bank Trier, BLZ: 370 601 93, Infos zu "Menschen in Not”: Bernd Kettern, 0651/2069500; Infos zu Spenden- und Stiftungsfragen: Winfried Görgen, 0651/9493106 oder E-Mail helfen@caritas-trier.de

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