Dauercamper in Aufruhr

EUREN. Offiziell wurde allen Mietern des Campingplatzes am Schloss Monaise zum 31. Dezemer 2002 gekündigt. Doch noch immer bewohnen Dauercamper das Gelände. Sie wollen für ihren Platz kämpfen.

 Spuren der Camper: Am Rande des Campingplatzes haben die Bewohner - nach ihrer Auskunft mit Billigung der Stadt - ihren Abfall entsorgt. Die Stadt will sich um die Beseitigung kümmern.Foto: Ludwig Kieselmann

Spuren der Camper: Am Rande des Campingplatzes haben die Bewohner - nach ihrer Auskunft mit Billigung der Stadt - ihren Abfall entsorgt. Die Stadt will sich um die Beseitigung kümmern.Foto: Ludwig Kieselmann

Bereitsseit der Renovierung des Schloss Monaise im Jahr 1996 wurde derCampingplatz am Schloss Monaise für Touristencamper geschlossen.Den 68 Dauercampern hatte die Stadt jedoch ein Bleiberechteingeräumt, bis eine Alternative gefunden sei. Trotz eines weiterhin fehlenden Ausweichplatzes scheint nun das endgültige Aus bevorzustehen. Die Stadt habe allen Dauermietern des Platzes zum Ende des vergangenen Jahres gekündigt, teilte das Presseamt der Stadt Trier auf TV -Anfrage mit. Doch die Situation auf dem Campingplatz sieht anders aus: Noch befinden sich etwa 32 Wohnwagen auf dem Platz hinter Schloss Monaise. Die Camper berichten, die Stadt habe ihnen einem Aufschub bis Ende März gewährt. Dann jedoch sollen Wasser und Strom abgeklemmt werden.

Berge von Sperrmüll

Einige Mieter haben aufgegeben und versuchen, ihre Wohnwagen zu verkaufen. Andere müssen ihre Refugien verschrotten. Das hinterlässt Spuren: Neben dem Campingplatz türmen sich Berge von Sperrmüll. Die Stadt habe jedem Mieter erlaubt, seinen Sperrmüll zu entsorgen, solange er den Platz bis zum 31. März räume, sagen die Camper. Die Verwaltung will dies nicht bestätigen. Man werde sich um eine Ensorgung kümmern.

Doch die Bewohner glauben den Zusagen der Stadt nicht mehr. Schon seit der Schließung des Platzes für Touristen, so die Dauercamper, kümmere sich die Stadt nicht mehr um die Instandhaltung des Platzes. Sanitäre Anlagen würden nicht mehr gewartet, das Gras nicht mehr gemäht und am Platzrand türme sich seit November des vergangenen Jahres ein Berg Gelber Säcke. Dennoch kassiere die Stadt bei den Mietern ab. Insbesondere bei den Nebenkosten greife sie den Bewohnern ordentlich in die Tasche. Die Camper fühlen sich nicht mehr erwünscht. "Die wollen uns entsorgen!", empört sich einer.

Viele wollen nicht einfach aufgeben. Sie haben Geld gesammelt, einen Anwalt beaufragt und Widerspruch gegen die Kündigungen eingelegt. Sie erhoffen sich zumindest einen Aufschub bis Ende September oder Oktober. Besonders verärgert sind die Bewohner darüber, dass die Stadt ihnen nicht den versprochenen Ausweichplatz zur Verfügung stellt. "Wir wären ja zufrieden, wenn wir einen Abstellplatz hätten. Wir wissen ja sonst nicht, wohin mit unseren Wohnwagen", sagt die Camperin Birgit Blechschmidt.

Laut Presseamt befindet sich die Stadt in Verhandlungen mit Investoren für einen neuen Campingplatz, doch sei noch nichts spruchreif. Hinderlich sei vor allem, dass die Stadt keine Mittel habe, um eine Infrastruktur für einen neuen Campingplatz bereitzustellen. Die Camper glauben indes nicht daran, dass es zu einer Lösung kommt. Sie fühlen sich von der Stadt im Stich gelassen.

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