Den Blick auf St. Paulin richten

TRIER. (red) In der Reihe "Forschungsberichte zur Denkmalpflege in Rheinland-Pfalz", die das Landesamt für Denkmalpflege herausgibt, ist der neue Band über die katholische Pfarrkirche St. Paulin in Trier erschienen. Er informiert über Geschichte, Architektur, Ausstattung und die umfangreichen Restaurierungen des barocken Kirchenbaus.

"St. Paulin ist wegen der Architektur, Malerei, Stuckaturen und der Orgel von überregionaler Bedeutung. Der Bericht wird deshalb nicht nur in Trier auf Interesse stoßen", sagte Roland Härtel, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung, Forschung und Kultur. Er freue sich, dass mit dem gerade erschienenen Band endlich eine Barockkirche gewürdigt werde, mit der das Land in der Spitzengruppe der Sakralbauten dieser Zeit in Deutschland vertreten sei. Die Buchreihe umfasse bislang zwar herausragende romanische und gotische Bauten, aber keine aus der Zeit des Barocks.Konstantin mit seiner Mutter

Die ehemalige Stiftskirche St. Paulin gehört zur weit über 1500 Jahre zurückreichenden Wirkungs- und Rezeptionsgeschichte Kaiser Konstantins und seiner Familie. "Wenn Rheinland-Pfalz sich anschickt, Konstantin den Großen und sein Nachleben in einer Landesausstellung zu honorieren, dann darf der Blick auf die Decken-gemälde in St. Paulin nicht fehlen", erklärte Härtel. Die Fresken zeigten Konstantin zusammen mit seiner Mutter, der heiligen Helena, im Kreis Trierer Märtyrer und im Zusammenhang mit der Kreuzeslegende. Die Geschichte der Kirche reiche bis weit in die römische Spätantike, ins vierte Jahrhundert, zurück. Paulinus sei einer der ersten Bischöfe Triers (346-353) gewesen. "Überregional herausragende Bauwerke des Barocks müssen wir in Rheinland-Pfalz mit der Lupe suchen, obwohl hier im 18. Jahrhundert vier katholische Kurfürsten, drei rheinische Erzbischöfe und der Kurfürst von der Pfalz regierten", betonte Härtel. Die katastrophalen Kriege des 17. Jahrhunderts, die französische Revolution und die napoleonische Säkularisierung hätten ihre Spuren hinterlassen. Umso wichtiger sei es, diesen Reichtum unserer Kulturdenkmäler auch künftigen Generationen zu erhalten. Regine Dölling legte den Forschungsbericht vor, der Textbeiträge des Restaurators Reinhold Elenz, der Naturwissenschaftlerin Elisabeth Jäger, der Orgelsachverständigen Friedrich W. Riedel und Hans-Wolfgang Theobald sowie der Kirchenexpertin Doris Fischer erhält. Band 8 der Reihe "Forschungsberichte zur Denkmalpflege in Rheinland-Pfalz ist in der Wernerschen Verlagsanstalt erschienen. Er ist im Buchhandel für 36 Euro erhältlich.

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