Den Live-Mitschnitt gibt's gleich nach dem Konzert

Die erste Gig-Besetzung auf Einladung der neu eröffneten "Tritone Studios" kam aus Memphis, Tennessee: Charlie Wood. Er spielte bluesigen Hammond-Jazz, begleitet von den Luxemburgern Chris Wells am Schlagzeug und Matt Börgmann an der Gitarre.

 Jazz und Blues mit Gefühl: Charlie Wood. TV-Foto: Sybille Schönhofen

Jazz und Blues mit Gefühl: Charlie Wood. TV-Foto: Sybille Schönhofen

Trier. (sys) Schauplatz war die Bühne des Chat Noir auf dem Petrisberg. Direkt angrenzend an den Backstage-Bereich erstreckt sich das neue Tonstudio von Sebastian Matz und Georges Majerus. Der Trierer Pianist und der Luxemburger Tontechniker haben seit Mai 2007 an ihrem gemeinsamen Traum eines eigenen Tonstudios gearbeitet. Dort nimmt Majerus CDs auf und Matz komponiert Musik für Auftrags-Arbeiten. "Es war unser Wunsch, ein Tonstudio mit einem Live-Club zu kombinieren", sagt Majerus, der in Luxemburg bereits ein Studio besitzt. Die Akustik des neuen und größeren Studios hat Roger Quested mitgeplant, der unter anderem als Toningenieur bei Led Zeppelin gearbeitet hat. Die ersten Aufträge liegen bereits vor: Eine Entspannungs-CD für eine Kosmetikfirma, die Vertonung eines Hörbuchs mit Gedichten oder eine CD mit Aufnahmen einer holländischen Sängerin. Vom Solisten bis zur Big-Band, die Räumlichkeiten lassen jede Größenordnung zu. Neben dem Regieraum stehen ein kleiner und ein großer Aufnahmeraum sowie der technisch angeschlossene Varieté-Saal zur Verfügung.Davon profitiert auch das Chat Noir. Es kann nun Künstler damit locken, ihnen gleich nach ihrem Auftritt einen Live-Mittschnitt an die Hand zu geben. Wood profitierte gleich am ersten Abend von dem Angebot. Georges Majerus produzierte eine Live-CD vom Auftritt vor den rund 70 Zuhörern. Individuell arrangierte Klassiker von Ray Charles oder Cole Porter, aber vornehmlich eigene Stücke präsentierte Wood auf der Hammond C3. Die ungewöhnliche "Holzkiste" mit dem zittrig nasalen Sound stammt zwar wie ihr Musiker aus den USA, wo sie in den frühen Sechzigern gebaut wurde. Aber sie war nicht in Woods Überseegepäck. Vielmehr war sie eine Leihgabe von Manuel Pensé, dem Hammond-Orgel-Spieler der früheren Trierer Formation "Trouble no more".Mühelos locker wirkte Woods Spiel auf dem außergewöhnlichen Instrument, wobei er großartige Soli mit rechts spielte, während er mit links faszinierend unabhängig die groovende Bassline erzeugte und dazu auch noch sang. Bei den virtuosen und facettenreichen Gitarrensoli von Matt Börgmann nahm sich die Orgel mit ihrem unverkennbar näselnden, jammernden Ton dezent zurück.

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