Maria und Josef Müller sind seit zwölf Jahren verheiratet und haben zwei Kinder. Seit die Kinder etwas selbstständiger sind, hatten beide gehofft, mehr Zeit miteinander verbringen zu können. Stattdessen häufen sich die Unstimmigkeiten, und es kommt verstärkt zu Streitereien. Auch sexuell sind die beiden mit ihrer Ehe unzufrieden. Probleme in der Partnerschaft stehen neben der Schwangerenberatung ganz oben auf der Themenliste von Pro Familia. Das zeigt die statistische Auswertung der Trierer Beratungsarbeit für 2002. Miteinander reden, sich wieder Zeit füreinander nehmen und körperliche Nähe wieder neu erleben. Das sind Ziele, die häufig in der Partnerschaftsberatung zum Vorschein kommen. Über die Möglichkeit, einander mit psychologischer Unterstützung wieder zu entdecken, werden Beziehungen stabilisiert und Konflikte gelöst. Die Schwangerenberatung umfasst soziale, finanzielle und rechtliche Informationen als auch die Schwangerschaftskonfliktberatung. Die Beratungszahlen von Pro Familia bei ungewollten Schwangerschaften steigen seit Jahren, da viele Frauen wissen, dass man ihnen vorurteilsfrei begegnet. Die Hilfe suchenden Frauen können im gesetzlich vorgeschriebenen Gespräch alle Aspekte der ungewollten Schwangerschaft mit fachlich qualifizierten Kräften besprechen. Im Arbeitsfeld Sexualpädagogik wurden bei 279 Veranstaltungen und Beratungen insgesamt 2971 Kinder, Jugendliche und Erwachsene erreicht. Verstärkte Nachfrage kam dabei auch aus dem außerschulischen Bereich, der Einrichtungen der Jugendhilfe und der Berufsbildung. Ein weiterer Schwerpunkt lag in der Grundschularbeit. Hier wurde ein für die vierten Klassen konzipiertes Programm mit den Schwerpunkten "Körperliche Unterschiede von Mädchen und Jungen", "Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Rollenverhalten" und "Recht auf persönliche Grenzen im Körperkontakt" in mehreren Schulen erfolgreichrealisiert.