Den Ton getroffen

TRIER-EUREN. (LH) Lob von allen Seiten für den Eurener Musikverein: Hervorgehoben wurde beim Festkommers zum 80-Jährigen die wichtige kulturelle Funktion, die der Verein im Stadtteil bis heute wahrnimmt.

 Rissen das Eurener Publikum durch ihre Musik mit: Die befreundete Stadtkapelle Marbach am Neckar, in der der ehemalige Eurener Thorsten Becker Tuba spielt. TV-Foto: Ludwig Hoff

Rissen das Eurener Publikum durch ihre Musik mit: Die befreundete Stadtkapelle Marbach am Neckar, in der der ehemalige Eurener Thorsten Becker Tuba spielt. TV-Foto: Ludwig Hoff

Eine gute Wahl hatte der Musikverein Trier-Euren getroffen, die gesamte musikalische Gestaltung des Auftakt-Kommers zum 80-jährigen Bestehen der Stadtkapelle Marbach am Neckar zu übertragen. Warum gerade Marbach? Das lag an Thorsten Becker, dem langjährigen Dirigenten des Musikvereins (MV) Trier-Euren, den es vor einigen Jahren beruflich ins "Ländle" verschlagen hat. Und weil ein Vollblutmusiker nun mal nicht ohne Musik(-machen) leben kann, fand Becker in der Stadtkapelle Marbach seine neue Wirkungsstätte, wo er seitdem die Tuba bläst. Gegenseitige Besuche der Musikvereine

Bei einem Besuch in Beckers neuer Heimat hatten sich die Eurener überzeugen können, dass er bestens aufgehoben ist in Baden-Württemberg. Da war dann schnell klar, dass auch die Marbacher mal nach Trier schnuppern wollten. Einen bleibenden Eindruck dürften die Gäste hinterlassen haben. Sagt man manch einem Festkommers eine gewisse Behäbigkeit nach, so war dies beim MV mit einem ansprechenden und gefälligen musikalischen Unterhaltsprogramm als auflockerndes Moment zwischen den Reden genau das Gegenteil. Ob Kaiserwalzer, Florentiner Marsch oder Offenbach-Ouvertüre: Das Eurener Publikum ließ sich mitreißen von der Musik - und wie sie dargeboten wurde von den Gästen (Leitung Peter Pfeiffer). "Unser Musikverein spielt längst in einer anderen Liga und hat sich an Stücke heran gewagt, von denen man früher nicht mal geträumt hätte", sagte Ortsvorsteher Hans-Alwin Schmitz. Fürwahr: 50 aktive Musikerinnen und Musiker und 60 Kinder und Jugendliche in Ausbildung sprechen alleine schon für sich. Noch sehr viel mehr Anerkennung bekamen der MV und sein Vorsitzender, Reinhard Geisler, an diesem Abend zu hören. Keine Querelen zwischen Euren und Zewen

Alle Eurener Ortsvereine hatten Abordnungen geschickt, um dem Jubilar zu gratulieren. Unter den Gratulanten auch der neue Erste Vorsitzende des Kulturrings, Karl Biegel, sowie sein Vorgänger, Werner Götz. Schirmherr Peter Deutsch machte wenig Worte, sondern sprach sich für Taten aus: Und so überreichte er einen "Schüttelscheck" mit dem Wunsch auf eine weitere gedeihliche Zukunft. Ganz am Anfang des Abends stand eine Festmesse, zelebriert von Pastor Franz-Josef Hohn, und musikalisch mitgestaltet vom Musikverein Eintracht Zewen. Hätte man früher gesagt, wir gehen nach Euren Musik machen, wäre man für verrückt erklärt worden, sagte der Zewener Vorsitzende Klaus-Peter Müller leicht augenzwinkernd in seinem Grußwort. "Für uns war es heute eine Ehre, die Messe musikalisch zu gestalten", so Müller weiter mit dem Hinweis, dass, wenn es um die Musik gegangen sei, es noch nie Querelen gegeben habe zwischen Zewen und Euren.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort