"Den Umweltschutzgedanken nach Trier tragen"

Der Umweltjurist Tilman Cosack ist Professor an der Fachhochschule Trier und seit März einer der beiden Vizepräsidenten. Der 41-Jährige, der am Umwelt-Campus Birkenfeld lehrt, ist zuständig für die Entwicklung von Studium und Lehre, auch am Standort Trier.

 Der Umweltjurist Tilman Cosack ist Vizepräsident der Fachhochschule Trier. Foto: Reiner Drumm

Der Umweltjurist Tilman Cosack ist Vizepräsident der Fachhochschule Trier. Foto: Reiner Drumm

Trier/Hoppstädten-Weiersbach. (daj) "Ich sehe mich als Vizepräsidenten für die ganze Fachhochschule", sagt Tilman Cosack. Sein Aufgabenbereich liegt zwar vorrangig in Birkenfeld, doch um Qualitätsmanagement, Studium und Lehre muss er sich hochschulweit kümmern. In den nächsten Jahren wird ein starker Anstieg der Studierendenzahlen erwartet, der "Hochschulpakt 2020" zwischen Bund und Ländern sieht vor, dass allein in Trier 440 neue Studienplätze geschaffen werden sollen. "Darin liegt eine Chance füruns", betont Cosack, der nicht nur bestehende Studienfächer ausbauen, sondern auch neue Modelle einführen will. Gedacht ist dabei an Studiengänge, die berufsbegleitend absolviert werden können, und an zusätzliche Angebote im Bereich Informatik.Geboren in Essen, wuchs Tilman Cosack in Dortmund auf, studierte Jura in Gießen und Bonn. Von 1991 bis 1993 ging er erstmals nach Trier, promovierte am Institut für Umwelt- und Technikrecht. "Ich finde die Stadt sehr angenehm zum Leben", sagt er. Außerdem wurde der Wunsch nach einer Hochschulkarriere wach: "Damals habe ich bemerkt, dass es mir Spaß macht, Lehre zu vermitteln." Zunächst jedoch ging Cosack als Anwalt nach Hamburg, wo er sich in einer Kanzlei auf Abwasserrecht spezialisierte, später zurück in seine Heimat an das Landesoberbergamt in Dortmund. Im Jahr 2000 schließlich bot sich die Möglichkeit zur Rückkehr an die Hochschule. Von seiner Berufung an die FH Trier war Cosack selbst überrascht: "Ich hätte nicht gedacht, dass es gleich beim ersten Anlauf klappt." Von Heiligkreuz, wo Cosack mit Frau und zwei Töchtern lebt, pendelt er jeden Tag. Aus ökologischer Sicht hat er dabei ein schlechtes Gewissen und wünschte, es gäbe eine bessere Verbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln zwischen den Hochschulstandorten Trier und Birkenfeld. Der Umwelt-Campus selbst dagegen ist bereits auf dem Weg zum "Null-Emissions-Campus". Die öffentliche Diskussion über den Klimawandel lässt das Interesse an umweltfreundlichen Technologien wachsen. "Das ist eine Bestätigung unseres Konzeptes und ein Markt für unsere Absolventen."Der Vorteil des Standortes Birkenfeld sind seine modernen Gebäude, die nach der Konversion konsequent unter Umweltaspekten neu gestaltet werden konnten. So wird gleichzeitig die Verbindung zwischen den Studieninhalten und ihrer Umsetzung direkt vor Ort geschaffen. In Trier mit vielen Altbauten wäre das so nicht möglich gewesen, dennoch wünscht sich Tilman Cosack: "Wir würden den Umweltschutzgedanken gerne nach Trier tragen."

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