Denksport mit viel Action - Dieter Feistel liebt das Baseball-Spiel bei den "Trier Cardinals"

Über einen Lehrer kam Dieter Feistel als Achtjähriger zu den "Trier Cardinals". 16 Jahre später schwärmt er immer noch von diesem Sport, von Taktik, Action, Spannung. Und richtet einen Wunsch an alle, die Baseball noch nicht kennen.

 Und los! Dieter Feistel holt zum Wurf aus. Seit er acht Jahre alt ist, spielt und liebt er Baseball.TV-Foto: Andreas Vlach

Und los! Dieter Feistel holt zum Wurf aus. Seit er acht Jahre alt ist, spielt und liebt er Baseball.TV-Foto: Andreas Vlach

Foto: (h_st )

Acht Jahre war ich alt, als ein Lehrer mir zum ersten Mal vom Baseball erzählte. Er coachte eine Mannschaft und lud mich zum Training ein. Während Freunde und Schulkollegen auf den Fußballplatz gingen, war ich Feuer und Flamme für Baseball. Und für die Trier Cardinals - sie waren mein erster Verein und haben meine Fähigkeiten geformt.
Heute bin ich 24 Jahre alt, arbeite als Zimmermann, lebe mit meiner Freundin in Trier und bin immer noch begeisterter Baseball-Spieler. An meinem Verein schätze ich besonders die Nähe und die Verbundenheit innerhalb des Teams. So ist es auch nach Niederlagen nicht ungewöhnlich, dass wir noch zusammen essen gehen und gemeinsam einen versöhnlichen Ausklang finden.Wichtig: Würfe klug platzieren


Meistens spiele ich als Pitcher. So nennt man den Werfer einer Mannschaft. Meine Aufgabe ist es, durch klug platzierte Würfe zu verhindern, dass die gegnerischen Spieler mit ihren Schlägern den Ball gut treffen. Ich mag diese Aufgabe, sie erfordert nicht nur Kraft und Geschick, sondern vor allem auch taktisches Denken. Jedes Aufeinandertreffen ist wie ein Elfmeterschießen. Pro Spiel gibt es davon mindestens 21.
In meinem Verein wird Toleranz großgeschrieben. Das ist kein Wunder, denn wir sind ja selbst mit unserem Sport in Deutschland und auch Trier eine "Minderheit". Wir freuen uns über Spieler und Gäste unter anderem aus den USA und der Dominikanischen Republik. Jeder, der unsere Liebe zum Spiel teilt oder sie finden möchte, ist bei uns willkommen - ob als Zuschauer, Fan oder Spieler.
Baseball hat viel zu bieten: Laufen, Fangen, Werfen, Schlagen - das alles wird trainiert und in jedem Spiel abgerufen. Vor jeder Aktion müssen taktische Entscheidungen getroffen werden. Baseball ist ein Denksport mit gleichzeitig viel Action, Kraft, Kontrolle, Tricks und Taktik.
Viel Spaß macht mir auch die Jugendarbeit bei den Cardinals. Egal, ob Kind oder Jugendlicher: Man spürt bei allen die Begeisterung für unseren Sport. Wir alle sehen uns in der Verantwortung, am und neben dem Platz ein Vorbild zu sein für Heranwachsende.
Mein bislang größter persönlicher Erfolg war ein sogenannter "no-hitter". Das bedeutet, dass es mir gelang, während eines ganzen Spiels so gut zu werfen, dass keiner der Gegner einen vorteilhaften Schlag anbringen konnte. So etwas ist äußerst selten. Und gelingt auch nur, wenn alle Mannschaftskollegen herausragende Leistungen beim Fangen und im Zusammenspiel vollbringen. Und der Aufstieg in die Verbandsliga wird mir für immer in Erinnerung bleiben.
Ein großer Wunsch ist, mehr Zuschauer bei unseren Heimspielen begrüßen zu dürfen. Jeder Fan hilft uns, bessere Leistungen abzurufen. Damit es bald - vielleicht schon in der nächsten Saison - klappt mit dem Aufstieg in die Regionalliga.
Aufgezeichnet von
Andreas VlachExtra

Der Baseball-Verein "Trier Cardinals" wurde 1989 gegründet. 1995 und 1996 gewann er die Deutsche Meisterschaft. Jeden Dienstag und Donnerstag wird von 18 bis 20 Uhr auf der Baseballanlage Römerfeld in der Diedenhofener Straße trainiert. Dort finden auch die Heimspiele des Vereins statt. Der Eintritt ist kostenlos. Die letzten beiden Heimspiele der Cardinals in dieser Saison finden am 2. August jeweils um 12 und 15 Uhr statt. Es geht gegen die Mainz Athletics. Weitere Infos zum Verein, die ausführliche Geschichte und eine Einführung in den Baseball gibt es auf der Webseite www.trier-cardinals.de avl

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort