Der Balkon als letzte Zuflucht

TRIER. (f.k.) Bei einem Kellerbrand in einem Mehrfamilienhaus in Trier-Nord gerieten in der Nacht zum Donnerstag sechs Hausbewohner durch starke Rauchentwicklung in Gefahr. Außerdem entstand hoher Sachschaden. Die Polizei schließt Brandstiftung nicht aus.

Fünf Bewohner des Hauses Rembrandtstraße 10 hatten sich auf einen "rauchfreien" Balkon an der Rückseite des Hauses zurückgezogen. Die Berufsfeuerwehr Trier befreite sie über eine Steckleiter aus ihrer Notlage. Der Mieter der Dachgeschosswohnung wurde mit einer so genannten Rettungshaube gesichert und durch das total verqualmte Treppenhaus ins Freie geführt. Ein 15-Jähriger erlitt eine leichte Rauchvergiftung. Er kam vorsorglich in ein Krankenhaus. Die fünf anderen Bewohner wurden vom ebenfalls alarmierten Notarzt ambulant behandelt. Kurz vor 3 Uhr war bei der Feuerwehr der Notruf eingegangen. Beim Eintreffen des Löschzuges standen im Gemeinschaftskeller des von sechs Parteien bewohnten Hauses eingelagerte Autoreifen, Papier und Kleider in Flammen. Die Berufsfeuerwehr, die vom Löschzug Kürenz unterstützt wurde, hatte den Brand schnell unter Kontrolle. Insgesamt dauerte der Einsatz aber bis gegen 6 Uhr. Der Sachschaden am Gebäude und an Wohnungseinrichtungen - hauptsächlich entstanden durch die starke Rauchentwicklung - wird auf rund 120 000 Euro geschätzt. Experten der Kriminalpolizei ermitteln. Die genaue Ursache steht noch nicht fest. Die Ermittler schließen jedoch Brandstiftung nicht aus. Vor etwa eineinhalb Jahren hatte es im Keller dieses Hauses schon einmal gebrannt. Außerdem war das Feuer am Donnerstagmorgen nicht der einzige Vorfall in Trier-Nord. Wenige Stunden zuvor, gegen 21.50 Uhr, hatte auf dem Gelände des ehemaligen Milchhofes an der Metternichstraße plötzlich ein Berg alter Gartenmöbel gebrannt. Ein ähnliches Feuer hatte es dort erst im Frühjahr gegeben. Hinweise an die Kriminalpolizei Trier, Telefon 0651/9779-2212 oder -2290.

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