Der Ball kann rollen

Der zähe "Kampf" ist ausgefochten und hat ein versöhnliches Ende gefunden: Am Mittwochabend begossen Gäste und Petrus gleichermaßen die offizielle Einweihung des 660 000 Euro teuren neuen Kunstrasenplatzes Auf der Heide in Ehrang.

 Kunstrasen- statt Hartplatz: In Ehrang haben Sportler jetzt ideale Bedingungen – wenn es nicht gerade in Strömen regnet. TV-Foto: Gabriela Böhm

Kunstrasen- statt Hartplatz: In Ehrang haben Sportler jetzt ideale Bedingungen – wenn es nicht gerade in Strömen regnet. TV-Foto: Gabriela Böhm

Ehrang. Wenn Regen Segen bedeutet, dann gab es ihn überreichlich bei der offiziellen Übergabefeier auf dem Sportplatz. Es schüttete wie aus Eimern.

Das allerdings hielt die Jugend und ihre Trainer nicht davon ab, im Anschluss an die Reden auf dem Platz wie gewohnt ihre Trainingseinheiten zu absolvieren - während im Vereinslokal gleich daneben bei Schnittchen, Sekt und Bier der langersehnte Kunstrasenplatz gefeiert wurde.

Platz war in nur dreieinhalb Monaten fertig



Nur dreieinhalb Monate dauerte die Bauzeit, seit Oktober ist der Kunstrasenplatz fertig. 660 000 Euro hat die Herstellung des neuen Sportplatzes gekostet, erläuterte Sportdezernent Georg Bernarding den zahlreichen Gästen und Vereinsmitgliedern. Davon schulterte das Land etwa ein Drittel. Die Kostenerhöhung auf 660 000 Euro gegenüber den ursprünglich geplanten 600 000 Euro sei durch Entsorgung von belastetem Bodenmaterial entstanden, sagte der Architekt Werner Schaack am Rande der Feier.

Es ist eine lange Geschichte, die nun ihr vorläufiges Ende erreicht hat. Der alte Tennenplatz war so marode und abgetragen, dass sich die Sportler im Training und bei Spielen heftige Verletzungen zugezogen hatten.

Über den Frust, dass trotz jahrelangen Bemühens des Sportvereins Ehrang keine Bewegung in die Sache kam, waren einige Spieler in andere Vereine gewechselt. Zwei starke Motoren im Verein, Lothar Schmitt und Alois Reichert, hatten öffentlich die Absicht erklärt, ihr ehrenamtliches Engagement zu beenden, sollte nicht endlich ein Kunstrasenplatz gebaut werden.

Schließlich macht der SV Ehrang gute Stadtteilarbeit und betreut bis zu 300 Kinder und Jugendliche. Die Drohungen hatten wohl Wirkung gezeigt. Dazu kamen "Drahtzieher" aus der Politik wie die Landtagsabgeordnete Ingeborg Sahler-Fesel (SPD). Sie hatte den rheinland-pfälzischen Innenminister Karl Peter Bruch zu dem kaputten Sportplatz gelotst. Seitdem war Bewegung in das Projekt Kunstrasenplatz gekommen.

Mittlerweile seien schon einige der ehemaligen Vereinsmitglieder, die wegen des kaputten Tennenplatzes Ehrang den Rücken kehrten, wieder zum SV Ehrang zurückgekehrt, freute sich der Vereinsvorsitzende, Hans Henrichs. Als nächstes Projekte auf dem Gelände sind der Bau einer Gerätehalle und die Errichtung eines Beachvolleyballfeldes unter Einbindung von Jugendlichen geplant. Eine Stehtribüne, die das Gelände ideal vorgibt, ist allerdings noch Zukunftsmusik. Genauso wie die Gestaltung des Umfelds, das auf städtischem Grund liegt.

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