Der Bunker bebt wieder

Trier · Das 19. Bunker-bebt-Festival im Trierer Exhaus hat mit seiner großen Bandbreite an Musikstilen 800 Besucher angelockt. 15 Trie rer Bands spielten auf drei Bühnen.

Trier. Rockige Gitarren gemischt mit elektronischen Klängen des Synthesizers, Hardcore und Deutschpunk, eine Symbiose aus leisen Klängen der Akustikgitarre und lyrischen Texten: Beim Festival "Bunker bebt" im Exhaus ist die musikalische Vielfalt riesig. 15 Bands und Künstler stehen auf drei Bühnen im Balkensaal sowie im kleinen und großen Exil.
Die Traditionsveranstaltung steigt immer am ersten Samstag im Januar. Die meisten der Musiker proben im Ludger-Kern-Haus in Trier-Nord. Ihr Proberaum ist ein ehemaliger Luftschutzbunker aus dem Zweiten Weltkrieg. Die Musiker bezeichnen ihn einfach nur als Bunker. Der Erlös des Festivals dient dem Erhalt ihrer Proberäume.
Den Startschuss in den Abend geben die vier Musiker von Model for Monument mit englischsprachigem Postpunk. Das kleine Exil ist komplett gefüllt. Das Publikum, anfangs noch mit verhaltenem Kopfnicken, beginnt spätestens nach dem ersten rockigen Gitarrensolo zu tanzen.
Kontrastprogramm mit Cowboy


Auch die Band Nico Mono, die im vergangenen Jahr zwei Bandwettbewerbe gewann, hat das Publikum mit ihrem Mix aus Pop, Indie und Rock von der ersten Sekunde an in ihrer Hand.
Das musikalische Gegenkonzept bietet sich zur gleichen Zeit im Balkensaal. Von den vielen Zuschauern ist nichts zu hören. Sie lauschen der ausdrucksstarken Stimme von Sänger Philipp Dunkel, der seit mehr als drei Jahren als Cowboy Poetry durch Deutschland tourt. Eine Mischung aus lyrischen Texten und den Klängen seiner Akustikgitarre begeistert das Publikum.
Im Anschluss steht Herr Berlin, die neue Band von Jimi Berlin, auf der Bühne. Der überfüllte Balkensaal feiert ihre Musik, klatscht, tanzt und singt mit. Die Texte der Band sind so erschreckend nah an der Realität, dass das Publikum Gänsehaut bekommt. Jimi Berlin freut sich, dass sein Konzept aufgeht: "Es herrschte eine ganz besondere Atmosphäre. Das Publikum hat super mitgemacht. Ein klasse Auftritt."
800 Zuschauer sind zur 19. Auflage des "Bunker bebt"-Festivals gekommen. "Wir sind sehr positiv erfreut über die Entwicklung der Festivalbesucher. In den letzten Jahren waren es deutlich weniger", bilanziert das Kulturbüro des Exzellenzhauses.
Während Trinity im kleinen Exil mit Hardrock einheizen, tritt im großen Exil My First Robot auf. Die Band um den Sänger und Gitarristen Jimmy Feichtner spielt einen Mix aus Pop und Rock, kombiniert mit elektronischen Klängen. Sie performen ihre Songs mit einer solchen Freude, dass der Funke direkt aufs Publikum überspringt.
Zum krönenden Abschluss des Abends spielt die wohl bekannteste Indie-Punk-Band Triers: Love A. Ihre deutschsprachigen Punksongs animieren zum Mittanzen und Spaßhaben. Das junge Publikum beginnt Pogo zu tanzen, ein Tanzstil aus der Punkbewegung. Beim letzten Lied lässt sich ein Junge singend über die Köpfe der Zuschauer tragen.Extra

Julia Jäger (24, links) und Eva Schäfer (21) aus Trier: Beim Festival herrscht einfach eine super Atmosphäre. Unsere Highlights sind auf jeden Fall Monopeople und Herr Berlin. Nils M. (17) aus Trier: Ich bin überrascht, wie viele neue klasse Bands ich kennengelernt habe. Dabei bin ich eigentlich nur wegen Love A gekommen. Andreas Becker (24) aus Düsseldorf: Ich möchte einfach nur mit meinen alten Freunden Spaß haben. Musikalisch hat mir von den viele guten Bands Model for Monument am besten gefallen. Johanna Berkenmeier (16) aus Trier: Ich bin zum zweiten Mal beim Festival. Herr Berlin hat mir heute eindeutig am besten gefallen. maba

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