Der Dom ganz anders

"Das ist der Tag, den Gott gemacht", sang die Gemeinde am Sonntagmorgen, wieder im Dom, nach der Dom-Nacht mit einigen tausend Menschen im Rahmen der Abschlussveranstaltung der Heilig-Rock-Tage in Trier.

Trier. (LH) Singen aus ganzem Herzen heraus oder einfach nur stille Anbetung, ganz persönliches Innehalten im Halbdunkel des Doms oder an einer bunt illuminierten Stelle: Obgleich totale Gegensätze, gab es Platz, Raum und Zeit zu beidem, ganz nach der eigenen Fasson für die vielen tausend Besucher bei der Dom-Nacht von Samstag auf Sonntag. Angezogen von den offenen Türen herrschte ein (gewünschtes) ständiges Kommen und Gehen. In der Kernzone im Mittelteil der Kirche verweilten die Besucher länger, ließen sich in den Stunden vor Mitternacht inspirieren von einem Begleitprogramm aus Wort, Tanz und Musik, das den Rahmen des "normalen" Gottesdienstbesuchs sprengt. "Zerrissen" nicht nur die rezitierten Texte: Zwei Darsteller zerrissen als Ausdruck ihres Hin-und-Her-Gerissen-Seins vor dem Altar ein Tuch. Im Verlaufe des späteren Abends lud Bischof Reinhard Marx die Besucher zu einer Lichtprozession mit geistlichem Liedgut und biblischen Lesungen ein, die den Dom verließ und Stationen auf dem nächtlichen Hauptmarkt und im Kreuzgang machte. In den Dom zurückgekehrt, schloss sich eine mitternächtliche Eucharistiefeier an. "Auf Tuchfühlung mit Gott", waren die diesjährigen Heilig-Rock-Tage überschrieben. Es habe sich gezeigt, dass dieses Motto "ungeheuer reichhaltig ist, anrührt, etwas in Bewegung bringt", sagte der Bischof in seiner Predigt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort