Der Geschichte auf der Spur

Geschichtswissenschaftler aus neun europäischen Ländern trafen sich bei einem Workshop an der Universität Trier. Die Historiker erstellen gemeinsam ein Atlaswerk, das sowohl Fachleuten als auch Laien die unterschiedliche Entwicklung der Geschichtswissenschaften in den verschiedenen europäischen Ländern näher bringen soll.

 Gemeinsam mit seinen Kollegen Professor Stefan Berger (links) und Professor Ilaria Porciani (rechts) sichtet Professor Lutz Raphael das neu erstellte Kartenmaterial. TV-Foto: Anke Scholz

Gemeinsam mit seinen Kollegen Professor Stefan Berger (links) und Professor Ilaria Porciani (rechts) sichtet Professor Lutz Raphael das neu erstellte Kartenmaterial. TV-Foto: Anke Scholz

Trier. (as) Ein Atlas kann mehr sein als nur eine Sammlung von Landkarten. Ganz neue Inhalte enthält ein neues Kartenwerk, das Trierer Historiker derzeit entwickeln. Die Landkarten zeigen detailliert, wo in Europa die ersten Geschichtswissenschaftler forschten oder welche Museen es in den verschiedenen EU-Ländern gibt. "Unser Ziel ist es, Fachleuten und der Öffentlichkeit zu zeigen, welches Ausmaß die Beschäftigung mit der Geschichte in Europa genommen hat", erklärt Professor Lutz Raphael. Bei einem Workshop an der Universität Trier begrüßte der Professor für Neuere und Neueste Geschichte Historiker aus neun europäischen Ländern. Bei dem Treffen stellten die Geschichtswissenschaftler erste Kartenentwürfe vor und diskutierten die bisherigen Forschungsergebnisse.Gemeinsam mit einem Team aus Geografen und Informatikern entwickelt Raphael die neuartige Kartensammlung. Durch die Betrachtung der unterschiedlichen Landkarten können Wissensdurstige die Entwicklung der Geschichtswissenschaften in den europäischen Ländern zwischen 1800 und 2005 miteinander vergleichen. Neben einer gedruckten Ausgabe wird es auch eine Online-Ausgabe geben. Eingebunden ist die Erstellung des englischsprachigen Atlaswerkes in das europäische Forschungsprojekt "Representations of the Past: National Histories in Europe", an dem 150 Historiker beteiligt sind. Die Europäische Wissensstiftung (ESF) fördert das Vorhaben der Wissenschaftler mit 1,2 Millionen Euro. "Die Ergebnisse dieses Forschungsprojektes werden in sechs Bänden erscheinen", erklärte Raphael. Das Atlaswerk, das die Trierer Historiker erstellen, wird als erster Band 2009 veröffentlicht.

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