Der Himmel weint, und alle strahlen

TRIER-OLEWIG. Triers neue Weinkönigin Ursula Bach und ihre Prinzessin Stefanie Weinberger sind in Amt und Würden. Den Dauerregen, der den Krönungsabend im Olewiger Klostergarten begleitete, ertrugen alle Beteiligten mit Fassung und werteten ihn als Schönwettergarantie für das heute beginnende und bis Montag dauernde 58. Trierer Weinfest im Stadtteil Olewig.

Irgendwie schien Stadt- und Wetterpatron Petrus da etwas komplett falsch verstanden zu haben. Weinkönigin hat nichts mit "weinen" zu tun. Doch der Himmel heulte ohne Unterlass am Mittwochabend. Phasenweise garnierten gar noch Blitz und Donner die Freiluft-Zeremonie. Lediglich die Akteure des MV Tarforst und Conferencier Horst Schmidt ("Der singende Kellermeister") saßen und standen auf der überdachten Bühne einigermaßen geschützt; der Großteil rund 300 Besucher drängte sich dicht an dicht unter den Weinstände-Überdachungen. "Wir ziehen das hier trotz Rohrbruch durch", verkündete Peter Terges in einer Mischung aus Trotz und Zweckoptimismus. Stadtwerke-Chef Olaf Hornfeck, Schirmherr der 58. Weinfest-Auflage, wies die Verantwortung für das Wetter weit von sich und konterte trocken: "Wir sind zwar für das Wasser in der Stadt zuständig, aber nicht für das, was von oben kommt." Kulturdezernent Ulrich Holkenbrink versuchte sich als Wetterprophet und sprach das aus, was die Olewiger Winzer und Gastronomen inbrünstig hoffen: "Jetzt regnet es sich aus, und zum Fest gibt es trockenes und schönes Wetter." Viel Lob aller Redner ernteten Tanja Daufer und Manuela Schewe für ihre am Mittwoch zu Ende gegangene Amtszeit als Weinkönigin und Prinzessin. "Ihr habt einen super Job gemacht", sah sich Peter Terges in dem Wagnis bestätigt, zwei "Mädels aus der Region" für 2005/06 als Repräsentantinnen des Trierer Rebensaftes auf den Schild zu heben. Ex-Königin Tanja, aus der Nähe von Prüm stammend, und die Saarländerin Manuela Eifel hatten laut eigenem Bekunden auch selbst "mächtig viel Spaß und tolle Erfahrungen gemacht". Ihre Nachfolgerinnen sind waschechte Olewigerinnen. Königin Ursula Bach stammt gar aus einer Winzerfamilie und hegt traditionelle Ambitionen: Bereits ihre Mutter Therese, geborene Dostert (1968/69) und Schwester Theresia (1999/2000) trugen die Krone der Trierer Weinkönigin. Die 26-jährige Dritte im königlichen Familienbunde tritt künftig mit zusätzlichem Geschmeide auf. Goldschmiedemeister Hans-Joachim Bach legte ihr ein Collier um - weil er, weder verwandt noch verschwägert, sich über die Namensgleichheit freute, als der TV im April die neue Weinkönigin in einem Porträt vorstellte. Für die ihr zur Seite stehende Prinzessin Stefanie Weinberger stiftete der Goldschmiedemeister Ohrschmuck.Mit Sonderbussen zum Fest

Bemerkenswerterweise verzogen sich genau zum Höhepunkt des Abends die dicksten Regenwolken. Die Krönung Ursulas II. (1972/73 war Ursula Marschall Weinkönigin) übernahm im Beisein zahlreicher weiterer Majestätinnen aus dem Trierer Land und Luxemburg Gebietsweinkönigin Anne Mertes. Ihren ersten Großeinsatz im neuen Ehrenamt haben Ursula Bach und Stefanie Weinberger beim heute beginnenden Weinfest. Das traditionelle Auftakt-Feuerwerk wird gegen 23 Uhr gezündet. Bis einschließlich Montag (4. August) dürfte die Festmeile entlang der Olewiger Straße wieder zehntausende Besucher anziehen (Programm siehe Seiten 11 und 12 in dieser Ausgabe). Der Stadtwerke-Verkehrsbetrieb setzt Sonderbusse zum Weinfest ein. Der Fahrplan ist im Programmheft abgedruckt und liegt in den Bussen sowie im Stadtbus-Center, Treviris-Passage, aus.

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