Trier. (fcg) Im Schloss Monaise blüht am Freitagmittag der Flachs. Der Luxemburger Bürgermeister Paul Helminger scherzt: "Mir ist aufgefallen, dass uns die Trierer die Anfahrt erheblich verkürzt haben, denn dieser Ort liegt näher zu uns als die Innenstadt." Sein Trierer Pendant Klaus Jensen steht dem nicht nach: "Mir ist aufgefallen, dass die Luxemburger schneller da waren als gedacht." Die Nachbarn seien mit dem Bus gekommen, das sei nachahmenswert.Die Begegnung mit dem Schöffenrat gestaltet sich nicht nur als unverbindliches Geplauder, sondern ist auch interessant und nutzbringend, wie beide Seiten versichern. Die Luxemburger sind beeindruckt von den sozialen Institutionen in Trier. "Das ist fortschrittlich, da können wir etwas lernen", versichert Paul Helminger. OB Jensen nennt "wichtige Anregungen" in Sachen Stadtentwicklung und präzisiert, beim Thema "Wohnen in der Innenstadt" sei Luxemburg einen Schritt weiter. Die Trierer Dezernenten und die Luxemburger Schöffen sprechen auch über Rechtsinstrumente, zum Beispiel, um Einzelhandel auf der "grünen Wiese" zu verhindern.Breiten Raum nimmt das Kulturhauptstadtjahr 2007 ein. Helminger gratuliert "zum außergewöhnlichen Erfolg der Konstantin-Ausstellung". Dass die Bilanz insgesamt hervorragend ausfällt, darüber ist man sich einig. Helminger freut sich über "die immer größeren Besucherströme in beide Richtungen". "Nun gilt es, den Schwung zu nutzen", sagt Jensen. Ein wichtiger Beschluss wurde schon gefasst: Der blaue Hirsch als Symbol für die Kulturhauptstadt soll weiterleben. Man strebt an, unnötige Konkurrenz durch gleichzeitige Events hüben wie drüben zu vermeiden. Und man will sich bei der Vermarktung von Veranstaltungen gegenseitig unterstützen. Jensen appelliert an die Freischaffenden, sich einzubringen, "denn sie erfüllen die Kultur mit Leben".